Es lief bereits die 85 Minute, als in diesem verloren geglaubten Spiel der Ausgleich durch Benzema gelang. Und wir befanden uns schon in der Nachspielzeit, als CR7 mit seinem Siegestreffer zum 3-2 Endstand gegen Manchester City endgültig das Bernabéu zum Bersten brachte. Was für eine magische Nacht! Warum? Weil RMCF immer wieder angriff, immer und immer wieder. Weil unsere Spieler alles gaben, wissend, dass sie bei uns Fans in der Schuld stehen. Und weil Real, berühmt für seine Aufholjagden, seiner Geschichte eine hinzufügte. Man musste am nächsten Tag nur einige europäische Zeitungen aufschlagen, um die Wirkung dieses Sieges zu sehen: RMCF hatte in Europa, nein, auf der ganzen Welt Bewunderung und Angst gesät. Denn das ist „Señorio“, das ist mit Würde spielen! Wie Mourinho es ausdrückt: „Würde zu haben heisst, auf dem Platz alles zu geben.“ Und genau dies geschah am Mittwoch: Der beste Klub der Welt stand auf dem Platz. Die Leistung und der Kampfgeist vom Mittwoch muss uns aber auch als Lektion dienen: Dieser Einsatz ist nicht nur bei „grossen“ Spielen wie gegen City oder Barsa gefragt. Denn wir sind immer RMCF! Ob gegen Getafe, gegen Valencia oder Alcorcón. Bedingungsloser Einsatz und Kampf bis zum Tode sind immer angesagt, wenn das heilige Wappen auf der Brust prangt. Für das Wappen und für uns madridistas, die die Mannschaft immer anfeuern, in guten wie auch in schlechten Zeiten.
Die wahren madridistas wurden am Mittwoch mit einem unwiederholbaren Erlebnis belohnt. Granero twitterte „Hala Madrid!!“, die madridistas im Bernabéu lagen sich in den Armen, Rafael Nadal stieg auf seinen gepolsterten Sitzplatz und andere warfen beim Aufspringen in der Bar Stühle um. Jene „madridistas“, oder nennen wir sie lieber Tribünenbewohner und pseudo-madridistas, die das Stadion jeweils 10 Minuten vor Spielende zu verlassen pflegen, nicht. Es ist eine Frechheit gegenüber dem Klub, der für seine heroischen Aufholjagden bekannt ist, aber auch all jenen Fans gegenüber, die aufgrund der Distanz, der Wirtschaftslage, ihrem Chef oder anderen höheren Gründen bei solchen Spielen nicht dabei sein können. Das traurigste am Ganzen ist, dass diese Pipas-Fresser und Sessel-Furzer meist die sind, die die eigene Mannschaft nicht einmal anfeuern, bei der Auswechslung eines „sympathischen“ spanischen ABER GEGNERISCHEN Spielers wie Iniesta oder Silva für standing ovations aufstehen, aber beim kleinsten Nachlassen der eigenen Mannschaft zu Pfeifen beginnen. Am Mittwoch gegen Man City haben sicher einige von diesen Schlaumeiern, die die Menschenmassen nach dem Spiel vermeiden wollten, das Ausgleichs- und Siegestor verpasst und erst draussen vor dem Stadion oder im Auto am Radio das Endresultat erfahren haben. Doch ihr könnt alle sicher sein, dass sie dies weder zuhause noch in der Arbeit zugegeben haben: Grosse Sprüche gab es dort, „Ich war dabei“, „Was für ein Tor“ oder „Eine unvergessliche Schlussphase“ werden sie gesagt haben, obwohl sie die Wiederholung in den Nachrichten oder auf Youtube sahen… Jene Personen also, die in der 86 Minute (beim Stand von 1-2) oder vorher das Stadion verliessen, sind keine madridistas, selbst wenn sie am Schluss ihre Lügen selbst glauben. Die wahren madridistas blieben bis zum Schluss und wurden dafür belohnt. Und das nimmt ihnen niemand weg.
Trotz der überteuerten Ticket-Preise die viele echte madridistas dazu zwingen, ihr Madrid am TV zu verfolgen und dafür Platz im Stadion schafft für massenhaft Touris die so viele Fotos vom Spiel machen dass sie gleich eine Bildstrecke für die 90 Minuten zusammenstellen könnten (der Dank geht an dieser Stelle an Florentino Pérez), war die Stimmung im Bernabéu auf der Höhe des Anlasses: Es war eine denkwürdige Nacht im Bernabéu in der der treue Anhang pausenlos die Mannschaft anfeuerte – auch als es so aussah, als würde RMCF verlieren. Die Stimmung versetzte viele von uns an frühere, epische Copa de Europa Nächte und liess uns das Spiel nicht wie ein Gruppen- sondern wie ein Finalspiel erscheinen. Wie schön, die Königsklasse mit einem Endspiel zu eröffnen!
RMCF, REYES DE EUROPA!