Freitag, 21. September 2012

ADELANTE MÁGICO REAL!

Es lief bereits die 85 Minute, als in diesem verloren geglaubten Spiel der Ausgleich durch Benzema gelang. Und wir befanden uns schon in der Nachspielzeit, als CR7 mit seinem Siegestreffer zum 3-2 Endstand gegen Manchester City endgültig das Bernabéu zum Bersten brachte. Was für eine magische Nacht! Warum? Weil RMCF immer wieder angriff, immer und immer wieder. Weil unsere Spieler alles gaben, wissend, dass sie bei uns Fans in der Schuld stehen. Und weil Real, berühmt für seine Aufholjagden, seiner Geschichte eine hinzufügte. Man musste am nächsten Tag nur einige europäische Zeitungen aufschlagen, um die Wirkung dieses Sieges zu sehen: RMCF hatte in Europa, nein, auf der ganzen Welt Bewunderung und Angst gesät. Denn das ist „Señorio“, das ist mit Würde spielen! Wie Mourinho es ausdrückt: „Würde zu haben heisst, auf dem Platz alles zu geben.“ Und genau dies geschah am Mittwoch: Der beste Klub der Welt stand auf dem Platz. Die Leistung und der Kampfgeist vom Mittwoch muss uns aber auch als Lektion dienen: Dieser Einsatz ist nicht nur bei „grossen“ Spielen wie gegen City oder Barsa gefragt. Denn wir sind immer RMCF! Ob gegen Getafe, gegen Valencia oder Alcorcón. Bedingungsloser Einsatz und Kampf bis zum Tode sind immer angesagt, wenn das heilige Wappen auf der Brust prangt. Für das Wappen und für uns madridistas, die die Mannschaft immer anfeuern, in guten wie auch in schlechten Zeiten.

Die wahren madridistas wurden am Mittwoch mit einem unwiederholbaren Erlebnis belohnt. Granero twitterte „Hala Madrid!!“, die madridistas im Bernabéu lagen sich in den Armen, Rafael Nadal stieg auf seinen gepolsterten Sitzplatz und andere warfen beim Aufspringen in der Bar Stühle um. Jene „madridistas“, oder nennen wir sie lieber Tribünenbewohner und pseudo-madridistas, die das Stadion jeweils 10 Minuten vor Spielende zu verlassen pflegen, nicht. Es ist eine Frechheit gegenüber dem Klub, der für seine heroischen Aufholjagden bekannt ist, aber auch all jenen Fans gegenüber, die aufgrund der Distanz, der Wirtschaftslage, ihrem Chef oder anderen höheren Gründen bei solchen Spielen nicht dabei sein können. Das traurigste am Ganzen ist, dass diese Pipas-Fresser und Sessel-Furzer meist die sind, die die eigene Mannschaft nicht einmal anfeuern, bei der Auswechslung eines „sympathischen“ spanischen ABER GEGNERISCHEN Spielers wie Iniesta oder Silva für standing ovations aufstehen, aber beim kleinsten Nachlassen der eigenen Mannschaft zu Pfeifen beginnen.  Am Mittwoch gegen Man City haben sicher einige von diesen Schlaumeiern, die die Menschenmassen nach dem Spiel vermeiden wollten, das Ausgleichs- und Siegestor verpasst und erst draussen vor dem Stadion oder im Auto am Radio das Endresultat erfahren haben. Doch ihr könnt alle sicher sein, dass sie dies weder zuhause noch in der Arbeit zugegeben haben: Grosse Sprüche gab es dort, „Ich war dabei“, „Was für ein Tor“ oder „Eine unvergessliche Schlussphase“ werden sie gesagt haben, obwohl sie die Wiederholung in den Nachrichten oder auf Youtube sahen… Jene Personen also, die in der 86 Minute (beim Stand von 1-2) oder vorher das Stadion verliessen, sind keine madridistas, selbst wenn sie am Schluss ihre Lügen selbst glauben. Die wahren madridistas blieben bis zum Schluss und wurden dafür belohnt. Und das nimmt ihnen niemand weg.

Trotz der überteuerten Ticket-Preise die viele echte madridistas dazu zwingen, ihr Madrid am TV zu verfolgen und dafür Platz im Stadion schafft für massenhaft Touris die so viele Fotos vom Spiel machen dass sie gleich eine Bildstrecke für die 90 Minuten zusammenstellen könnten  (der Dank geht an dieser Stelle an Florentino Pérez), war die Stimmung im Bernabéu auf der Höhe des Anlasses: Es war eine denkwürdige Nacht im Bernabéu in der der treue Anhang pausenlos die Mannschaft anfeuerte – auch als es so aussah, als würde RMCF verlieren. Die Stimmung versetzte viele von uns an frühere, epische Copa de Europa Nächte und liess uns das Spiel nicht wie ein Gruppen- sondern wie ein Finalspiel erscheinen. Wie schön, die Königsklasse mit einem Endspiel zu eröffnen!

RMCF, REYES DE EUROPA! 

Donnerstag, 13. September 2012

"Die New Yorker Diada von Guardiola"

Artikel von Juanma Rodriguez, von uns übersetzt, über Guardiolas politische Aussagen und Barcelona als Flaggschiff der katalonischen Unabhängigkeitsbestreben. Quelle: Sein Blog "El Penúltimo Raulista vivo":


“Ich erinnere mich noch an mein Debüt bei Futboleros. Barcelona hatte gerade seine vierte Champions League gewonnen. Als sich Felipe del Campo für meine Meinung bezüglich des Spiels interessierte, sagte ich, ich sehe nur wenige Spanien-Fahnen bei der Feier von Canaletas (eigentlich sah ich gar keine, aber ich war an diesem Tag guter Laune). Die nächsten eineinhalb Stunden ging es daraufhin bei der Debatte um die „españolidad“ des katalanischen Klubs und mir warf man natürlich wieder vor, Sport und Politik zu vermischen. Dies hat, und er wird es wohl weiterhin tun, mein guter Freund Quique Guasch immer gesagt: „Ich rede nicht über Politik“. Aber eine Tatsache wie die Absenz spanischer Fahnen bei der Feier eines Titels, errungen durch einen spanischen Klub, hat meiner Meinung nach nicht politisches an sich.

Was tun wir? Ignorieren wir in Spanien etwas das in den USA, in Deutschland, in China oder in Frankreich auffallen würde? Um bei wem einen guten Eindruck zu hinterlassen? … Mehr oder weniger das gleiche passierte am Tag an dem ich eine andere wahre und leicht überprüfbare Tatsache feststellte: Die Aussagen des Herrn Guardiola darüber, dass er nur für Spanien gespielt habe weil er es nicht für Katalonien tun konnte. Diese Aussagen waren da, in Reichweite aller die sie hören wollten, aber als ich an der „españolidad“ des Trainers von Barcelona zweifelte warfen sich alle auf mich. Am Abend hatte ich meinen Twitter-Account voller Beleidigungen, wobei „Faschist“ die häufigste war. Eine gängige Beleidigung übrigens, die gerne bei fast jeder Gelegenheit verwendet wird. Das Interview hatte Guardiola gegeben, die Aussagen waren von ihm, er war der der sagte, er hätte wenn möglich für Katalonien und nicht für Spanien gespielt, aber der beschuldigte war ich, nur weil ich wiederholt hatte, was er gesagt hatte. Welche Haltung sollte ich denn einnehmen? Was erwartete man denn von mir? Dass ich die Augen verschliessen soll? Dass ich wegschauen sollte? Um einen guten Eindruck zu hinterlassen? Aber bei wem genau?...

Wenn ich sage, Real Madrid sei der Klub von Spanien, eine Sache die ebenfalls Kritik hervorgerufen hat, sage ich das selbstverständlich nicht weil ich denke, dass Real Madrid das einzige spanische Team ist, sondern weil meiner bescheidenen Meinung nach Real der einzige Klub ist der Barcelona (Klub der offenbar andere Dinge repräsentiert) aufwiegen kann. Wenn ich so was sage kommen natürlich Aussagen wie: „Hey, identifiziere mich sehr mit Spanien, sehr mit Katalonien und bin sehr Barça-Fan!“ oder „Ich bin Andalusier oder Aragoner oder Kanare und culé!“ Natürlich hat es solche barcelonistas und ich respektiere sie, aber es sticht auch ins Auge, dass dies nicht gerade das Gefühl der Mehrheit ist. Es gab bei Barcelona einen Generaldirektor, der uns Spanier sehr beleidigte und es gab keinen einzigen Protest gegen seine Ernennung. Niemand erhob seine Stimme. Nicht ein Vorwurf. Nicht ein Fanklub. Nicht ein socio (Vollmitglied). Er kam, sah, siegte und beendete sein Mandat. Gestern, bei der Feier der Diada, schickte uns der Herr Guardiola von New York (wo er nach so viel Mourinho am relaxen ist) eine Nachricht: „Hier habt ihr eine Stimme mehr für die Unabhängigkeit.“ Zahlreiche Plakate aus den radikalsten Sektoren verlangten den Eintritt des Ex-Trainers in die Politik und auf einigen konnte man lesen: „Pep Guardiola, erster Präsident der katalanischen Übergangszeit“. Wie viele Barcelona Fans haben diese Geste ihres Ex-Trainers kritisiert? Einer oder keiner? Und ware es nicht richtig davon abzuleiten, dass sie es nicht getan haben, weil sie schlicht und einfach mit ihm einverstanden sind? Und kann ich nicht sagen dass für mich José Mourinho hundert Mal mehr Spanier ist als der Herr Guardiola? Vermische ich Politik und Sport wenn ich so was sage?

Wie gesagt: Real Madrid ist anders, repräsentiert andere Werte und ist, auch wenn es Gott sei Dank nicht die einzige spanische Mannschaft ist, der Klub von Spanien. Und niemand soll daran zweifeln dass die tägliche Geisselung, die täglichen Angriffe und das täglich versprühte Gift gegen den weissen Klub ein kleiner oder grosser Teil sind einer Operation, die grössere Dimensionen hat und dessen Ziel die Zerstörung des spanischen Königreichs ist. Und jetzt nennt mich einen „Faschisten“.“

Montag, 10. September 2012

Schön, reich und... dumm?

Als wir am vergangenen Wochenende beim Spiel Real Madrid - Granada vom Fondo Sur unseres geliebten Santiago Bernabéus aus die Mannschaft unterstützten und die drei Tore feierten, rechneten wir mit einer beruhigenden Wirkung des Sieges auf den madridismo. Als wir den Doppeltorschützen feierten und für ihn das "lolo, lolololo, lolololo, CRISTIANO RONALDO!" anstimmten und der Portugiese mit Winken antwortete, ahnten wir halt noch nicht, was nach dem Spiel und am folgenden Tag in den Schlagzeilen der Sportpresse los sein würde. Denn während wir sorgenlos das Stadion verliessen und noch ein Bier tranken, erklärte Ronaldo den Medien, dass er nicht glücklich sei bei Real Madrid.

Seine Aussagen schlugen wie eine Bombe ein. Während die feindliche Presse in Katalonien die Neuigkeit genüsslich ausschlachtete (und es immer noch tut und noch lange tun wird), hagelte es auch aus den eigenen Reihen Kritik: Blogs die wir sehr schätzen wie die von "madridismo sin complejos" oder "El último Raúlista vivo" sprachen von einem unentschuldbaren Verhalten des Superstars. In der Tat darf ein so wichtiger Spieler von Real Madrid sein persönliches Unwohlsein auf keinen Fall publik machen und somit Unsicherheit verbreiten. Seine undeutlichen Aussagen laden zu allen möglichen Arten von Spekulationen ein und sind ein gefundenes Fressen für den antimadridismo. Wenn CR7 ein Problem hat (mit wem oder was auch immer) sollte er dies klubintern klären, so wie es sich für einen Angestellten des besten Vereins der Welt gehört. Der Klub steht über jedem Spieler.Die Art und Weise wie CR seinem Unmut Luft verschafft hat verurteilen wir deshalb aufs Schärfste.

Wir schliessen uns aber der Hetze gegen ihn auf keinen Fall an. Erstens kennen wir den Grund für seine Aussagen nicht. Wir wissen nicht, ob es um Geld, um eine Vertragsverlängerung oder um Probleme mit Mannschaftskollegen geht. Wieso also blind drauf los ballern gegen einen Spieler, dessen Einsatz für RMCF immer makellos war, dessen Tore uns zu Ruhm und Titel geführt haben und dessen Fussball unser Herz erfreut hat? Gerade jetzt muss ein madridista vorsichtig sein und hinter dem Spieler stehen. "Unschuldig bis zum Beweis der Schuld" heisst es, wieso nicht auch hier? Zweitens ist die Härte, mit der die Kampagne gegen ihn geführt wird ein Affront gegen den madridismo. Die Reihen müssen geschlossen bleiben gegen Clowns wie Jaime Peñafiel, der in einer Kolumne in der eigentlich seriösen Zeitung "El Mundo" eine Plattform findet und seine Leser so gegen CR7 aufbringt: Das finanzielle Vermögen von CR sei beleidigend und unsolidarisch (verdienen nicht alle Fussballer ungeheure Summen?), er sei neidisch, arrogant und dumm. Er sei ein schlechter Gewinner und Verlierer. Und: Dies sei nicht sein Jahr und Real Madrid nicht seine Mannschaft. Die "Meinungsfreiheit" (ein Recht dass nur Journalisten zu haben scheinen) gibt ihm hier freie Bahn zu unverschämten Aussagen, die einen zur Annahme bringen, dieser Peñafiel habe ein schwerwiegendes psychisches Problem oder verdiene eine Tracht Prügel.

C. Ronaldo ist ein ehrgeiziger Spieler. Aber auch einer der sich nicht verstellt, der nicht den scheinheiligen demütigen Engel spielt. Ein Superstar der wie andere auch schnelle Autos und schöne Frauen liebt. Wer nicht? Der menschlich ist. Nicht den perfekten spielt sondern sehr wohl zu seiner Eitelkeit und seiner Extravaganz steht. Eine Person die aber trotzdem solidarisch ist, nicht wie von den Medien dargestellt. Denn das eine und das andere vertragen sich sehr wohl. Er ist ein Spieler, der daran gewöhnt ist, kritisiert zu werden. Auf Beleidigungen antwortet er mit Leistung. Wenn er eine Lohnerhöhung kriegt ist er unsolidarisch, wenn Messi sie kriegt ist es verdient. Ronaldo braucht keinen Xavi oder Iniesta zum Tore schiessen. Er spuckt niemanden an und schlägt keine Gegenspieler, lässt sich kaum Mal absichtlich fallen und ballert den Ball nicht in die gegnerischen Zuschauer. Messi schon. Doch weil dieser sich verstellt und den Schüchternen spielt, hat er das Imageplus. Dass wir in einer scheinheiligen Welt leben hat schon Mourinho begriffen. Falsche Bescheidenheit ist angesagt, denn wer selbstbewusst durch die Welt geht und stolz auf die eigenen Qualitäten ist, wird Neider wie Jaime Peñafiel aus der Kanalisation locken...

Ronaldos Nachricht an uns madridistas (den die Meinung der antimadridistas interessiert ihn nicht) über Twitter ist klar: "Meine Traurigkeit hat für viel Wirbel gesorgt und man hat mich der Geldgier bezichtigt, aber davon ist nichts wahr. Ich möchte Real Madrid und seinen Fans versichern, dass meine Leistung um keinen Milimeter nachlassen wird. Die Motivation, die Entscheidung und der Ehrgeiz alle Titel zu gewinnen, haben weder abgenommen noch werden sie es tun. Ich habe zu viel Respekt vor mir und Real Madrid, als dass ich auf dem Platz nicht alles geben würde. Eine Umarmung an alle madridistas."

Wir vertrauen darauf, dass CR's Professionalität als Fussballer uns weiterhin beglückt, dass er nie wieder den Fehler begeht, mit einem Problem an die Medien zu gehen und dass diese Angelegenheit bald aus der Welt geschafft wird.

Hala Madrid!