Sonntag, 25. August 2013

Raúl - Die Rückkehr des Königs


Als Raúl González Blanco mit dem Alter etwas an Energie und Schnelligkeit einbüsste, sah man den Tag kommen, an dem er auf der Bank Platz nehmen würde. Damals prophezeiten viele einen problematischen, mit der Situation unzufriedenen und somit gegen den Trainer rebellierenden Raúl. Doch, wie so oft, war die Realität schliesslich eine ganz andere: Nach und nach kam Raúl immer wie mehr auf die Bank und als Ersatzspieler mit beispielhaftem Verhalten machte er... NULL Probleme. Das Gleiche geschah bei der Nationalmannschaft: Als Luis Arragonés „El 7“ aus dem Aufgebot strich und in Spanien eine gigantische Debatte ausbrach, da berief Raúl zusammen mit dem Nati-Trainer eine Pressekonferenz, um die Fans darum zu bitten, nicht mehr seine Rückkehr zu fordern, sondern mit all ihrer Energie Spanien zu unterstützen. Und das, obwohl Arragonés keine Erklärung für seine Ausbootung gegeben hatte. Luis verzichtete auf ihn, Del Bosque entschied, Raúl mit einem Wiederaufgebot keine Spezialbehandlung zu gewähren (Spezialbehandlung die er aber anderen Nationalmannschaftsspielern gegeben hat) und Raúl akzeptierte die neue Situation mit Schweigen und einer spartanischen Disziplin, in dem er härter denn je trainierte und viele Tore in der Bundesliga schoss...

Auch ein grosser Teil der Real-Fans war respektlos zu Raúl. Einige nannten ihn Baúl (Fass). Und viele der Journalisten und Medienleute die heute die madridistas, die Diego López vor Iker Casillas im Tor sehen wollen, als „Krebsgeschwüre“ und „Ultras“ bezeichnen, fanden diese Spitznamen witzig und machten sich über R7 lustig. Die Antwort von Raúl bestand darin, weiterhin ein Synonym von Professionalität und Einsatz zu sein.

Beim Freundschaftsspiel vom letzten Donnerstag kehrte Raúl González ins Santiago Bernabéu zurück. In sein Stadion. Und wieder mit dem weissen Trikot, wieder mit der Kapitänsbinde und wieder mit einem Tor. Schon merkwürdig wie jetzt plötzlich ein Schwall von Bewunderung und Lob von Seiten früherer Feinde Raúls kam. Aber ihm war das egal. In gewohnter Manier, professionell und ohne Rachegelüste, lächelte Raúl in die Kamera und winkte der Menge zu. Denn Raúl weiss, wie viele madridistas ihn schätzen und immer geschätzt haben.  Einen kleinen Seitenhieb gab er den Medien (gewollt oder nicht), in dem er sich zum treuen Anhang im Fondo Sur (von den sich als Demokraten bezeichnenden Gutmenschen der Presse als „Kriminelle“ und „Wilde“ abgestempelt) gesellte, einen RMCF-Gesang durchs Megafon anstimmte und es genoss, mit jenen zu feiern, die immer hinter der Mannschaft stehen und auch weiterhin über seinen Herzensklub wachen werden. Ehre Dir, einzigartiger und magischer Raúl!

Hala Madrid! 

Samstag, 24. August 2013

Der Bale-Transfer und die 100 Millionen Moralisten


Der mögliche Zugang von Gareth Bale. Dieses Transfergerücht grassiert in der gesamten Medienlandschaft und beschäftigt unzählige Foren. Sportliche Aspekte beiseite lassend, stellen wir wieder einmal erstaunt fest, wie ganz Spanien inkl. aller antimadridistas über den Sinn und die Moralität eines solchen Transfers seinen Senf dazu gibt.

Zur wirtschaftlichen Debatte: Es ist die gleiche wie bei der Verpflichtung von C. Ronaldo. Der Klub hat den Zugang zum Geld und die Ausgaben werden in kurzer wieder durch generierte Einnahmen amortisiert: Bei CR dauerte es nicht lange, bis sein Transfer bereits Gewinne eingebracht hatte. Viel mehr gibt es da nicht zu sagen.

Zur moralischen Debatte: Nehmen wir an, Real zahlt die 100 Millionen euro für Gareth. Und nehmen wir an, barsa hat tatsächlich „nur“ 57 Millionen euro für Neymar bezahlt. Liegt dann der Unterschied zwischen dem Ethischen und Nicht-ethischen bei 43 Millionen? Ist es nicht demagogisch, die Wirtschaftskrise Spaniens mit den Investitionen des reichsten Sportklubs der Welt zu vergleichen? Ist s nicht an den Besitzern dieses Vereins zu entscheiden, was mit dem Geld passiert? Natürlich ist die Sportwelt verrückt. Natürlich sind dies Unsummen an Geld. Natürlich hätten wir lieber die Zeiten, in denen im Fussball das Geld einen kleineren Stellenwert hatte und man für wenige Münzen in die Kurve stehen konnte. Aber wenn es darum gehen soll, nur Real zu kritisieren und unseren Klub als Sündenbock darzustellen, dann entgegnen wir Folgendes:

Floyd Mayweather verdiente 85 Millionen Dollar im Jahr 2012 für zwei ausgetragene Kämpfe. Tiger Woods verdiente fast 60 Millionen, Kobe Branyt 52, David Beckham 43.
Die Frage ist nicht, ob es ethisch oder unethisch ist, dass diese Sportler so viel Geld verdienen, sondern ob es überhaupt mit Ethik zu tun hat. Wenn Mayweather 100 Millionen für zwei Kämpfe verdiente, dann ist es schlicht und einfach darum, weil die Organisatoren das Dreifache oder mehr damit einnahmen. Ist der Lohn von Beckham ethisch und der von Bryant nicht? Ist diese Anschauung nicht lächerlich?

Wenn jetzt also für Bale 100 Millionen hingeblättert werden, dann hat es einen Grund. Und all die, die jetzt argumentieren, mit 100 Millionen könnten so und so vielen armen Menschen geholfen werden, greifen auf einen zutiefst heuchlerischen Diskurs zurück. Es ist einfach, andere dazu aufzufordern, etwas Gutes auf der Welt zu tun. Es ist einfach, fremdes Geld für gute Zwecke zu fordern. Es ist einfach, Real Madrid zu kritisieren und zu hassen. Aber das ist immer so bei den Besten der Besten. 

Wenn die Klubtreue dem Narzissmus weicht


Wenn ihr unsere Meinung zu Casillas noch nicht kennt, dann empfehlen wir euch unseren Artikel „Als Iker noch mein Idol war“. Wir wissen, es ist nicht populär, Casillas zu kritisieren. Einen Spieler, der auf den Support der meisten nationalen Medien zählen kann und, auch von vielen anti-madridistas, als „perfekten Schwiegersohn“, „Musterknabe“ und „Beispiel für alle“ gesehen wird. Doch genau das ist ihm wohl zu Kopf gestiegen. Zu seinen bereits in der ganzen letzten Saison mässigen Leistungen (Patzer, nach wie vor schlechtes Spiel mit dem Fuss, Mühe mit hohen Bällen) gesellte sich fehlender Trainingseinsatz, das Weiterreichen von internen und vertraulichen Informationen aus der Garderobe an seine verlobte Journalistin Sara Carbonero (WAS IN DER MANNSCHAFT PASSIERT BLEIBT IN DER MANNSCHAFT!) und sein ekelerregendes geflirte mit barsa-Spielern. Alles sehr zum Gefallen der rosaroten Presse, der Sportpresse und den Moralisten, die sich lieber bei einer NGO einsetzen als uns Fussball-Fanatikern mit Moralpredigen einzudecken die wir schon zu Hause oder in der Arbeit zu genüge verabreicht bekommen. Wie sie alle frohlockten, als Mou weg war! Doch Carletto machte ihnen allen einen Strich durch die Rechnung und setzte ein Zeichen: Auch bei ihm würde ein Namen noch lange keinen Stammplatz garantieren. Ein unter enormen Druck stehender und häufig ungerecht behandelter Diego López (übrigens madridista von klein auf), verdient sich seinen Platz: Seine Professionalität und seine Paraden lassen keinen Zweifel. Und Iker? Er hätte die Chance, unter dem neuen Trainer um seinen Platz zu kämpfen. Aber nein: Schmollend weigerte er sich gegen Betis, Diego einzuschiessen. Wir madridistas sagen „Basta“.

Im Twitter war der hashtag #CasillasFueraDelRealMadrid nationaler trending topic. Es sind viele die madridistas, die genug haben von den Mätzchen eines Kapitäns, der diesen Titel nicht mehr verdient. Einige sagen, die Division im madridismo sei das Erbe von Mou ergo seine Schuld. Nein, geschätzer Leser. Der einzige Verantwortliche für das „es reicht“ vieler madridistas ist IKER CASILLAS FERNANDEZ. Er und seine verräterischen Taten gegen Real Madrid. 

Benvenuto Carletto


Wir haben zur Genüge unsere Meinung über José Mourinho und unser Bedauern über seinen Weggang kundgetan. Aus unserer Sicht ist er nicht gescheitert: Er hat eine wettbewerbsfähige Mannschaft aufgebaut, Barcelonas Hegemonie gebrochen und war der beste Trainer der letzten Jahre. Und wenn unsere Titel-Erwartungen nicht erfüllt werden konnten, dann lag es primär an den Spielern, die zum Teil nicht am selben Strick zogen. Zur Genüge haben wir auch unser, linde ausgedrückt, „Missfallen“ an den Medien in Madrid geäussert. Und schliesslich ist es schade, wie ungeduldig und erfolgsverwöhnt viele Fans sind, und wie wenig Erinnerungsvermögen sie haben. Wichtig ist aber jetzt, nach vorne zu schauen. Es wird weder vergessen noch verziehen, aber zum Wohl Reals muss in die Zukunft geblickt werden. Wir „mourinhistas“ sind nämlich keine blinden Anbeter eines Portugiesen. Unser Vertrauen in ihn gründete in seiner Professionalität und in seiner Vehemenz, wenn es um die Verteidigung unseres Klubs ging. Wir sind in erster Linie madridistas, und als solche werden wir nun zu 100% hinter dem neuen Trainer stehen. Und wenn die ersten „anti-Mous“ kreischend zu „anti-Ancelottis“ mutieren, dann werden wir geschlossen hinter ihm stehen, so lange er dem Verein treu dient, ihn verteidigt und alles gibt. Denn Fehler machen wir alle.

Womit wir also bei Carlo wären. Carlo Ancelotti heisst der neue Mann und ihm zur Seite steht die Legende Zinedine Zidane. Es ist zu früh, um die Leistung und den Stil des Trainerstabs zu beurteilen. Aber wir trauen Ancelotti zu, mit dieser Top-Mannschaft alles zu erreichen. Was aber schon Mal erfreulich und von immenser Wichtigkeit ist: Ancelotti hat offenbar die Eier, die Stammelf gemäss der Leistung aufzustellen. Denn Carletto hat sich den Geier-Medien und den Casillas-groupies nicht gebeugt. Gegen Betis Sevilla stand im Kasten... DIEGO, DIEGO, LOPEZ, LOPEZ! Mehr zur Goalie-Frage in einem separaten Blogeintrag!!