Montag, 28. November 2016

Quo vadis Cristiano?


Im Sommer 2009 für die damalige Rekordsumme von 94 Mio. Euro von Manchester United zu Real Madrid gewechselt, verlängerte der Portugiese seinen Vertrag unlängst um weitere fünf Jahre.  80.000 bejubelten ihn damals bei seiner Vorstellung im Estadio Santiago Bernabéu, auch dieses Mal waren die Lobhudeleien riesig und die Medien überschlugen sich mit Lobpreisungen über den mittlerweile 31-Jährigen.
Angesichts seiner Statistiken und Erfolge kein Wunder, gab es in der Geschichte Madrids nie einen Spieler der solch eine Torquote aufweisen konnte, selbst Barcas kleiner Argentinier benötigte deutlich mehr Spiele um die 250 Tore Marke in La Liga zu knacken.                    
Aber auch hier gilt es ist nicht alles Gold was glänzt, bisher hatte noch jeder Trainer damit zu kämpfen Cristiano in ein funktionierendes Spielsystem zu implementieren, ist es doch kein Geheimnis, dass das Spiel von Real Madrid extrem auf den Abschlussstarken Flügelsspieler zugeschnitten ist. Einzig Carlo Ancelotti schaffte es in der Saison 2013/14 ein gut funktionierendes 4-3-3 System aufzuziehen in dem Cristianos Schwächen bzw. Unwille in Sachen Defensivarbeit von einem damals in Überform agierenden Angel di Maria grandios kaschiert wurden. Auch der Portugiese selbst zeigte sich in dieser Spielzeit von seiner besten Seite und es schien als ob er endlich mannschaftsdienlicher denken würde. War es doch oft so, dass er auf dem Spielfeld fuchsteufelswild wie von der Tarantel gestochen auf und ab hüpfte, wenn ihn ein Mitspieler nicht entsprechend in Szene setzte oder die Frechheit besass selbst abzuschließen anstatt ihn anzuspielen. Nicht so in dieser Saison, bei vielen die ihm dieses Verhalten anlasten bzw. es schade finden, dass er nicht dauerhaft so beispielhaft im Sinne der Mannschaft agiert war grosse Erleichterung spürbar, endlich haben wir 11 Mann auf dem Feld, die wie ein verschworener Haufen agieren und nicht 10 die für einen die Drecksarbeit verrichten müssen.  Prompt gipfelte die Saison im Gewinn von La Décima gegen den Stadtrivalen und Cristianos Torquote war immer noch überragend, so kam es das mit grossem Optimismus auf die folgende Saison geblickt wurde.  „Er habe dazugelernt!“ so der Tenor vieler Fans.
Es kam aber alles anders, er fiel wieder in alte Muster zurück und es kam wieder der „alte“ Cristiano zum Vorschein, nicht der für die Mannschaft kämpfende, sondern der reine Abschlussspieler. Er lebt einfach von seiner unglaublichen Physis, aber auch er wird mit zunehmendem Alter nicht mehr alle Spiele bestreiten können und Pausen brauchen, einen kleinen Vorgeschmack wie er auf solche verordneten Pausen reagieren wird war bei seiner Auswechslung im Ligaspiel gegen Las Palmas zu erkennen, er stampfte vom Feld wie ein beleidigtes Kleinkind und würdigte Zidane keines Blickes, Ehrgeiz schön und gut. Jeder der selbst mal Fußball gespielt hat, weiss, dass man nicht gerne ausgewechselt wird, jedoch kann man von einem Spieler seiner Güteklasse erwarten, dass er sich trotzdem zu benehmen weiss.
Blickt man auf seinen Vorgänger zurück so kommen einem beinahe die Tränen, „el Siete“ setzte sich anstandslos ohne groß Wirbel zu machen auf die Bank und fungierte als unverzichtbarer Edeljoker, des Weiteren half er Neuzugängen und jungen Spielern bei der Eingewöhnung.
Ob man solch ein Verhalten von Cristiano erwarten kann?
Ich befürchte nein, eher wird er Stunk machen, wenn er in naher Zukunft auf die Bank gesetzt oder des Öfteren ausgewechselt wird. Solch ein Verhalten wirkt sich negativ auf das Klima in der Mannschaft und den gesamten Verein aus. Aller Verdienste zum Trotz, die Vertragsverlängerung war ein grosser Fehler, noch dazu zu den angeblich verbesserten Bezügen, man hätte sich in zwei Jahren bei Vertragsende in aller Freundschaft und Wertschätzung ohne großen Wirbel trennen können, so wird es ungleich schwieriger.
Das Andenken an ihn wird Schaden nehmen, aber wer Pérez kennt weiß, dieser denkt nur an die Marketingmaschinerie und dort ist CR immer noch eine Weltmarke. Es gilt ein alter Spruch „kein Spieler/Funktionär ist größer als der Verein“ hoffentlich besinnen sich die führenden Köpfe auf diese Denkweise.
In diesem Sinne Hala Madrid y nada más!

Lacki

Freitag, 29. Juli 2016

Der König Europas ist bereit für etwas Kontinuität

 
Die Europameisterschaft ist passé, nun liegt der Fokus der Fussballwelt auf dem herannahenden Saisonauftakt der Top-Ligen. Für Real Madrid beginnt die Saison am 9. August mit dem Duell um den europäischen Supercup gegen den FC Sevilla (an den zwei berna madridistas reisen werden). Bis dahin schwitzen Zidanes Mannen im Trainingslager in Übersee, wie in der Transferphase üblich überschlagen sich die Medien täglich vor neuen Gerüchten, besonders die Schundblätter aus Madrid (Marca & AS) lassen keine Möglichkeit aus, Unruhe zu verbreiten. Bis auf die Rückholaktion von Eigengewächs Alvaro Morata verläuft die Saisonvorbereitung ruhig: Zidane betonte er sei mit dem vorhandenen Spielermaterial voll und ganz zufrieden. Wie es scheint hat Perez aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt und hört auf den Trainer, anstatt ihm einfach einen seiner berühmten „Galáctico“ Transfers vor die Nase zu setzen. Die Sportdirektor-Position wurde zwar immer noch nicht adäquat besetzt, doch Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut. Mit Roberto Carlos hat man immerhin einen Mann im Nachwuchs installiert der den Verein, das Umfeld und die Medienlandschaft in und auswendig kennt, gleiches gilt für den neuen Chefcoach der Castilla: Mit Santiago Solari soll der Wiederaufstieg in die Segunda División nach zwei erfolglosen Versuchen gelingen.
Ein weiterer Grund zur Freude sind die neuen Trikots. Nach der Saison 2009/10, als zumindest das Ausweichshirt in Violett gehalten wurde, ist diesmal das Auswärtstrikot in den Vereinsfarben violett/weiss! Auch das Heimtrikot lässt sich sehen und macht schon ordentlich Lust auf die neue Saison.
Im Frühjahr überraschend befördert und gleich den CL Titel eingeheimst hat Zidane nun eine ganze Vorbereitung Zeit der Mannschaft seine Spielidee zu vermitteln. Lässt man den Blick über den aktuellen Kader schweifen, kann man keine nennenswerten Baustellen ausmachen, mit der Rückkehr von Morata, sowie dem Ende der Leihe von Asensio hat man im Offensivbereich die letzten Problemstellen behoben, defensiv kehrt Coentrao zurück und gilt (wenn verletzungsfrei) als starke Alternative zur Fixgrösse Marcelo. 
Letzte Saison wurde die Primera Divsión im wahrsten Sinne des Wortes abgeschenkt, die Spieler revoltierten gegen Benitez, selbst mit der Aufholjagd unter Zidane konnte man den Erzrivalen aus Barcelona nicht mehr abfangen. Diese Saison soll alles anders sein, die Gier nach Meisterschaft Nummer 33 ist so gross wie nie, immerhin liegt der letzte Gewinn von La Liga vier Jahre zurück - als Rekordmeister eine unrühmlich lange Zeit - daher steht die Liga auch an erster Stelle, dicht gefolgt von der Titelverteidigung in der Champions League. Aber auch der Copa del Rey sollte nicht zu kurz kommen, dazu gibt es noch die Klub WM und den oben schon erwähnten Europäischen Supercup zu bestreiten. Es liegt im Naturell des Vereins die Zielsetzung zu haben, alle diese Bewerbe zu gewinnen.
Zusammengefasst kann man voller Vorfreude auf die neue Saison blicken, an deren Ende es hoffentlich wie dieses Jahr wieder etwas zu feiern gibt.
Einziger Wermutstropfen der Abschied des heimlichen Kapitäns und Fanlieblings Alvaro Arbeloa - eine Legende verliess den Verein mit Auslaufen seines Vertrages im Juni. Eine Legende werden manche fragen? Sportlich sicherlich nicht einer der besten (machte aber mit Fleiss viel wett), jedoch menschlich einer der grössten, hat Arbeloa alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt und wird als Vorbild in Sachen Einstellung und Vorleben der Werte des Madridismo ewig in Erinnerung bleiben. Auch sein Abgang vorbildlich. Freiwillig, ohne Dramen, ohne Grimassen. Auf ein baldiges Wiedersehen, gracias por todo Alvaro!
Auf geht’s jetzt Leute: Auf viele tolle Spiele, Reisen nach Madrid bzw. Auswärtsfahrten, aktiv gelebten Madridismo und natürlich eine erfolgreiche Saison!

Dienstag, 14. Juni 2016

Mit dem Rücken zur Wand, schlussendlich „La Undécima“ in der Hand!


Mitte Mai letzten Jahres wurde Carlo Ancelotti unter grossem Protest der Fans, Spieler und sogar Journalisten nach einer titellosen Saison, wie so viele Trainer vor ihm, vom Hof gejagt. Wochen später wurde Rafa Benitez’ Rückkehr bekanntgegeben. Bei seiner Präsentation erklärte Rafa unter Tränen, wie geehrt er sich fühle als Trainer von RMCF arbeiten zu dürfen, und Pérez pries ihn als „einen von uns“ an. Diese Trainerrochade hatte einen faden Beigeschmack, hatte uns doch Carlo in beeindruckender Art und Weise zu „La Décima“ geführt und mit 22 Siegen in Serie eine Duftmarke gesetzt, die so schnell nicht wieder erreicht werden wird. Ein schweres Erbe also, das Benitez antrat. Obwohl wir Fans mit dieser Entscheidung nicht einverstanden sein konnten, war es unsere Pflicht, ihn genauso bedingungslos zu unterstützen.
Transfertechnisch verlief der Sommer - bis auf das peinliche Wechseltheater um David de Gea - ungewöhnlich ruhig. Man startete mit dem Ziel, nach 2012 endlich wieder einmal Meister zu werden, in die Saison. Die Vorbereitung verlief eher holprig man hatte mit Verletzungen zu kämpfen, zu allem Überfluss plante Benitez mit Bale im Zentrum und beraubte unser Sturmtrio BBC dadurch seiner Stärke.

Am ersten Spieltag der Primera División gastierte RMCF bei Sporting Gijón, ein unangenehmer Gegner zum Auftakt, und es kam nicht mehr heraus als ein mageres 0-0. Täglich grüsst das Murmeltier: Wie all die Jahre zuvor, rannten wir somit von Beginn weg wieder einem Rückstand auf die beiden Titelrivalen hinterher. In der Folge siegend, konnte Real den Abstand zu Barça bei 3 Punkten halten, und bekam durch das Direktduell eine wichtige Chance. Wie immer vor einem Clásico wurden Seitens unserer Spieler die üblichen Phrasen gedroschen, „man werde Alles geben, sich zerreissen usw..“ Es kam wie es kommen musste, wir wurden von Barsa überrollt und zu Hause vor vollem Haus mit 0-4 abgeschlachtet. Vielen kam sofort das 5-0 im Camp Nou oder das 2-6 Debakel in den Sinn, ein blutleerer Auftritt unserer verwöhnten Stars, es stand keine Mannschaft, sondern elf Einzelkämpfer auf dem Platz, der überragende Keylor Navas verhinderte eine noch höhere Niederlage. Beim Schlusspfiff gingen die Wogen hoch, ein gellendes Pfeifkonzert gepaart von „Florentino dimisión!“-Rufen begleitete die Mannschaft in die Kabine. Für die Medien ein gefundenes Fressen: Sie stürzten sich auf Benitez, wie ein Löwe auf ein wehrloses Schaf. Pérez ging auf Tauchstation, Rafa wurde in den Medien für seine (gemäss Gerüchten von oben diktierten) Aufstellung zerfetzt, die Stimmung drohte zu kippen. Für die Fans war aber nicht Rafa Hauptschuldiger - ein altes Sprichwort besagt, „der Fisch stinkt immer vom Kopfe her“ - es war Pérez. Die Entlassung von Ancelotti wurde ihm zu recht weiter als riesen Fehler angelastet, der smarte Italiener hatte es nämlich geschafft, aus der Ansammlung von Stars eine Mannschaft zu formen, in der jeder für jeden rannte und dabei noch schön spielte. Benitez drohte im Haifischbecken Madrid zu ertrinken.

In der Champions League kam Real in der Gruppe mit Paris, Donezk und Malmö relativ souverän ins Achtelfinal, dort bekam man mit der AS Roma eine unangenehme Aufgabe zugelost. In der Copa del Rey gastierte RMCF in der 4. Runde bei Cádiz CF und siegte mit 3-1, wie in der Copa üblich durften die „Reservisten“ ran, unter ihnen auch Cheryshev, welcher letzte Saison bei Villarreal aktiv war. Es passierte ein unerklärlicher Fauxpas: der Russe war nicht Spielberichtigt, weil gesperrt, und Real Madrid wurde aus dem Pokal ausgeschlossen. Wir wurden im Cup somit wieder einla zum Gespött der Fussballwelt: Ein Klub der eine Weltmarke darstellt, und der seine Fans mit überteuerten Tickets schlaucht, begeht einen Fehler, der sonst nur bei sechstklassigen Amateuervereinen für Gejohle sorgt.

In der Liga kam es wie es kommen musste: Nach einem achtbaren 2-2 in Valencia wurde Benitez geschasst und durch Zinedine Zidane ersetzt. Pérez hatte somit seine letzte Patrone im Revolver abgefeuert: Würde Real-Legende „Zizou“ scheitern, hätten die Fans definitiv kein Pardon mehr mit Pérez, für den Zidane ein paar Monate vorher noch zu unerfahren gewesen war. Der Franzose, als Spieler einer der besten der Welt, ging unaufgeregt an die Sache heran: Es wurde kein Zauberfussball wie unter Ancelotti zelebriert, jedoch startete Zidane so gut wie kein anderer Trainer in seine Ära bei RMCF. Der Rückstand auf Barsa betrug zwischenzeitlich über 10 Punkte (es drohte sogar der vierte Tabellenplatz). Doch Zidane führte eine Siegesserie an, welche in einem heiss umkämpften 2-1 Auswärtssieg im Camp Nou gipfelte. Barsa strauchelte und spürte unseren Atem im Nacken. Der Meistertitel schien wieder möglich zu sein (obwohl weiterhin nur Tabellendritter) und der Glaube an Titel Nummer 33 wieder da. Am 37. Spieltag gelang es mit einem 3-2 Heimsieg gegen Valencia, Atlético zu überholen und mit 87 Punkten Platz zwei zu erklimmen. Beim Showdown zwischen uns und Barcelona zogen wir leider den kürzeren: Barça fing sich auf und gewann die Liga mit einem Punkt Vorsprung. Auch wenn Madrid nahe dran gewesen war, überwog die Enttäuschung: Warum habt ihr nicht von Anfang an so gespielt? Habt ihr Spieler extra schlecht gespielt, um den Disziplin und Gehorsam forderten Benitez ein Grab zu schaufeln? Sicherlich berechtigte Fragen.

Betreffend Champions League waren die Chancen und der Glaube intakt: Seit der Mourinho-Ära mischte RMCF im Konzert der Grossen ganz oben mit, 2014 hatte Real die „Décima“ geholt. Die AS Roma stellte keine allzu grosse Hürde dar, und so marschierte Real ins Viertelfinale, wo wir gegen Wolfsburg mit einem Schrecken davon kamen: Wie so oft nahm das Real-Ensemble das Hinspiel auf die leichte Schulter und verlor mit 2-0, womit es wieder einmal Juanito, Inbegriff der Aufholjagden, richten musste. Die Fans standen wie eine Wand hinter Zidane und seinen Mannen, Wolfsburg wurde mit 3-0 aus dem Stadion gefegt und man war im Halbfinale. Dort wartete mit Pellegrini’s Manchester City eine unangenehme Aufgabe. Im Hinspiel kam Real nicht über ein maues 0-0 hinaus, das Bernabéu war der erwartete Hexenkessel, die Engländer waren zu eingeschüchtert von der Kulisse, und Gareth Bale avancierte zum Held des Abends. Es kam einem unwirklich vor, drohte die Saison doch in einem Desaster zu Enden, stand man jetzt im Finale des grössten Klubbewerbes! Der Gegner hiess erneut Atletico Madrid, für beide Vereine war es die letzte Chance auf einen Titel in dieser Saison. Atlético hatte die Chance, sich zum ersten Mal die Krone aufzusetzten, wir Königlichen lechzten der elften Trophäe entgegen. Eines war vor dem Finale schon klar: Madrid würde Mailand als erfolgreichste Stadt ablösen. Die beiden Mailänderklubs haben zusammen zehn Mal die Champions League gewonnen, RMCF hielt bei ebenso vielen Titeln.

Alles war angerichtet und mit dem San Siro hätte die Uefa kein besseres Stadion für den Gewinn von „La Undécima“ festlegen können. Konträr zum Endspiel von Lissabon gingen wir ausgerechnet durch den damaligen Helden Sergio Ramos verdient früh mit 1-0 in Führung. Aufgrund des Unvermögens, das Spiel vorzeitig zu beenden, kam es wie es kommen musste: Ausgleich und Verlängerung. Anders als damals hing diesmal RMCF wie ein Boxer in der zehnten Runde angeschlagen in den Seilen, Krämpfe hüben wie drüben und so ging es ins Elfmeterschiessen. Bei Juanfran versagten die Nerven, Cristiano schoss uns zum 5-3 Sieg nach Penaltys und verwandelte halb San Siro in ein weisses Jubelmeer. Heute verzieren elf Europapokale unsere Vitrinen.  

Mit dem Champions League Sieg hat Pérez den Kopf aus der Schlinge gezogen. Der Gewinn der „Undécima“ darf aber nicht über gewichtige Mängel bei RMCF hinwegtäuschen: Das De Gea Theater, das Cup-Fiasko, die überteuerten Ticketpreise, interne Fankonflikte und das vielleicht bald wieder drehende Trainer-Karussel sind Zeichen eines nicht gesunden Klub-Managements. Hoffen wir, dass wir als Klub weiter Titel sammeln (wie wär’s wieder einmal mit der Meisterschaft?), durch Kontinuität Stabilität erlangen, der Klub vermehrt zu seinen Fans schaut und Zidane uns viel Freude bringt!

Montag, 4. Januar 2016

Danke Rafa, willkommen Zizou, bis wann Florentino?


Unabhängig davon, ob wir Rafael Benítez als Trainer wollten oder nicht: Als er zu RMCF zurückkam, nach Hause, und Tränen der Freude bei seiner Präsentation vergoss, kam einer von uns zurück. Und uns Fans stand einzig und allein etwas zu: Ihn zu unterstützen, während die Medien wie Geier wie gewohnt über seinem Kopf aufstiegen und unsere Spieler-Diven beim Training das Gesicht verzogen.

Mag sein dass Benítez schliesslich nicht auf der Höhe der Aufgabe war, dass er Fehler begangen hat. Dass er sich von Pérez und den Spielern zu viel hat sagen lassen. Dass seine Mannschaft bei allen wichtigen Spielen dieser Vorrunde versagt hat. Doch das in den Griff kriegen dieses Zirkus eines Klubs ist wahrlich eine Herkules-Aufgabe. Antonio González, Adjudant von Benítez, soll folgendes gesagt haben: "Die Spieler folgten dem Trainer nicht, aber nicht erst jetzt, vom ersten Spieltag gegen Sporting an, als wir 0-0 spielten. Während Rafa sprach und in der Garderobe Anweisungen gab, schauten einige Spieler gegen den Boden, stiessen sich gegenseitig und lachten. So etwas habe ich noch nie gesehen."

Dass Benítez nun gehen muss, ist nicht nur die Folge einer Unverschämtheit und Disziplinlosigkeit, die nach der Entlassung Mourinhos in Garderobe eingezogen ist, sondern auch die Folge der konsequent kurzsichtigen Vereinsführung der wir ausgesetzt sind: Trainer kommen und gehen unter der Regentschaft von Pérez, Titel aber treffen, nicht überraschend bei diesem fraglichen Konzept, nur spärlich ein. Zehn Trainer mussten unter Pérez gehen (dies ist der elfte in 12 Jahren). Vor lauter Bäumen dürfen wir deshalb den Wald nicht aus den Augen lassen: 600 Millionen Budget und das Fax-Gerät funktioniert nicht, insgesamt 7 von 36 möglichen Titeln gewonnen in 12 Jahren, Barcelona demütigt uns zuhause mit 0-4, James nimmt nur noch auf der Strasse Geschwindigkeit auf, RMCF wird aus dem Cup disqualifiziert, Verlust von Werten und Identität, der madridsimo ist geteilt, die Stimmung im Stadion kalt und die VIP-Logen und Touris vermögen es nicht, den verwöhnten Spielern Feuer unter dem Allerwertesten zu machen... An all dem sind weder Benítez noch kein anderer Trainer schuld. Verwantwortlich ist der Klubpräsident.



Was bleibt uns da noch übrig?
  • Erstens, Rafa, einem madridista, für seine Professionalität zu danken. Er hats wenigstens versucht.
  • Zweitens, zu hoffen, dass vielleicht auch einmal ein Spieler zur Verantwortung gezogen wird, und nicht immer nur der Trainer. 
  • Drittens, ZINEDINE ZIDANE, den Held der 9. CL, willkommen zu heissen und viel Glück zu wünschen! Er hat besitzt den Vorteil, dass für einmal die Fans den Trainer mehr lieben als die Spieler, und sie deren Mätzchen gegen eine Legende wie Zizou nicht akzeptieren werden. 
  • Und schliesslich viertens, Pérez (der nie an nirgendwas schuld sein will) daran zu erinnern, dass Zidane seine letzte Kugel im Revolver ist...

HALA MADRID!