Sonntag, 30. Dezember 2018

2018: Kein gewöhnliches Jahr!


Wo sollen wir nur anfangen? Bei der Reise ans Achtelfinalspiel in Paris? Beim 0-3 Sieg in Turin, wo 65 Mitglieder von berna madridista das Fallrückzieher-Tor von CR7 aus nächster Nähe feiern konnten? Oder beim Champions League Finale in Kiew?

Beginnen wir in eigener Sache: 2018 haben wir zehn Jahre seit den Anfängen von berna madridista gefeiert. Anfänge, in denen wir gerade mal 5, dann 10, dann 20 und dann 30 madridistas waren, die während den goldenen Jahren Barças litten. Diese Zeiten sind vorbei. Über 230 Mitglieder zählen wir, und RMCF hält Europa seit Jahren mit eiserner Hand. Das 10-Jahre Jubiläum feierten wir mit dem Versand eines Jubiläumsschals, der Produktion von BM-Biergläsern sowie mehreren Events: Beim CL-Finale, anlässlich des Saison-Beginns, gegen Valladolid, beim letzten Derby sowie gegen Valencia mit hausgemachten Tapas, Empanadas und Sangria. Und natürlich fehlten auch die traditionellen Clásico-Essen nicht, zuletzt in der Galaxy-Bar mit einer feinen Paella.

Aus Sicht der Reiseaktivität war es wieder ein aussergewöhnliches Jahr: 19 von uns reisten an das Achtelfinale in Paris, in einem Moment, in dem alle dachten, Real würde gegen PSG untergehen. Doch Paris wurde geplündert und so reisten nicht weniger als 65 Mitglieder nach Turin, wo auch Juve dem Erdboden gleichgemacht wurde. Und wer gegenüber dem Klassiker gegen Bayern München Bedenken hatte... Unbegründet! 35 Mitglieder waren auch bei der Meisterung dieser Hürde dabei! Schon wieder im Finale. Zum dritten Mal in Folge, unglaublich! R. Madrid würdigte unseren Aktivismus und gewährte uns nicht weniger als 19 Tickets für das begehrteste Fussballspiel der Welt. Mehrere Mitglieder schauten den Match auf Grossleinwand im Santiago Bernabéu in Madrid, andere in Bern in der Beiz 44. Mit dem klaren Sieg gegen Liverpool kam der 13. Europa-Pokal. Dass wir der beste Klub der Welt sind, sollte nun wirklich bei jedem angekommen sein.

Ermüdungserscheinungen? Nicht bei uns! Die neue Saison 2018-2019 ging unvermindert aktiv weiter. Es reisten 19 madridistas in die Tschechische Republik, wo das Gruppenspiel gegen Viktoria Pilsen wartete. Mit einer kleinen Choreo im Gepäck, reisten die meisten mit dem Zug von Prag aus in die Kleinstadt. Und während ein waghalsiges Mitglied berna madridista in Moskau vertrat, gingen nicht weniger als 16 nach Italien, wo es einen 0-2 Sieg gegen die AS Roma und den Gruppensieg zu feiern gab. Was die Heimspiele angeht, war BM auch 2018 permanent im Santiago Bernabéu vertreten: Insgesamt 158 madridistas bezogen über den Fanklub Tickets für Spiele gegen fast alle Mannschaften der Primera División!
 
Es ist uns ein Anliegen, allen Mitgliedern für ihren Enthusiasmus, ihre Reisefreudigkeit und ihre Treue zu danken. Jahr für Jahr ist es eine Freude, mit langjährigen wie auch mit neuen Mitgliedern diese Leidenschaft für Real Madrid zu teilen.

Schliesslich möchten wir es nicht unterlassen, die zwei grössten Tiefschläge nicht nur des Jahres, sondern der gesamten Vereinsgeschichte, anzubringen: 2018 haben uns zwei grossartige Menschen, zwei tolle Mitglieder, zwei waschechte madridistas, auf schlimmste Art und Weise verlassen: Thomas und Humberto verunfallten beide tödlich mit dem Fahrrad. RMCF hat per Telegramm kondoliert, und wir drückten unser Beileid mittels Blumenkränzen aus. Wir hoffen, dass wir 2019 keine solchen Tragödien beweinen müssen. Passt alle auf euch auf, auf der Strasse und überall!

Und so schliessen wir 2018 ab, und freuen uns auf ein frohes, erfolgreiches und gemeinsames 2019, wo wir hoffentlich noch viele Abenteuer erleben und viele Titel feiern dürfen. Vergesst nicht: Wir sind einer der aktivsten RM-Fanklubs Real Madrids, und dies verpflichtet! Ab nach Amsterdam, ab nach Madrid und ab dorthin, wo unser RMCF sich neuen Hürden stellt. Wir können nicht aufhören, und nur wer unsere Leidenschaft teilt, wird dies verstehen können.

¡HALA MADRID!
BERNA MADRIDISTA – MADRIDISMO ÁCTIVO


Freitag, 21. Dezember 2018

Rom, wir, die Totgeweihten grüssen dich!


Das römische Reich erstrahlte einst weit über die Grenzen Europas. Im Fussball-Europa, nein, in der Fussballwelt, ist es nun Real Madrid. Als dreimaliger CL-Sieger waren die Königlichen am 27. November 2018 der Favorit gegen die AS Roma – wie eigentlich in jedem Spiel der Königsklasse. Und so reisten insgesamt 16 (!) madridistas aus Bern trotz der zuletzt mässigen Leistung der Mannschaft recht optimistisch in die ewige Stadt. Optimistisch, ganz im Gegensatz der Sportpresse, die bereits ein mögliches Ausscheiden berechnete (und herbeiwünschte?).

Der Spieltag begann feuchtfröhlich im Zentrum Roms, denn Pasta und Pizza stellen einen hervorragenden „Boden“ für Gerstensaft dar. Schnell war eine geeignete Bar gefunden, wo mit Fans aus Madrid diskutiert, gelacht, Sticker ausgetauscht und auf das Spiel eingestimmt wurde. Ein paar Mitglieder gingen sogar noch an das U-19 Spiel, und feuerten den RMCF-Nachwuchs an. Und wenig später begann das Spiel zwischen den beiden anderen Klubs der Gruppe, CSKA Moskau und Pilsen. Und siehe da: Das kleine Pilsen gewann, und noch vor der Fahrt zum Stadio Olimpico war Real bereits für das Achtelfinale qualifiziert!

 
Im Stadio Olimpico war die Stimmung dementsprechend gut, auch wenn die RMCF-Fanschar leider in zwei verschiedenen Sektoren des Auswärtsblocks aufgeteilt war (was andererseits die Gelegenheit für tolle „hin und her Gesängen“ lieferte). Nach einer ersten, ausgeglichenen Halbzeit, ging RM mit einem Tor Bales in Führung und stürzte den Auswärtssektor in Euphorie. Und in der 59’ versetzte Gladiator Lucas Vázquez den Römern den Todesstoss. 

 22h45, Abpfiff. Es gewinnt wieder einmal der König. Real Madrid geht als Gruppenerster in das Achtelfinale. Und: Noch NIE ist Real Madrid in der Gruppenphase ausgeschieden. Aber natürlich.... Für die Sportpresse ist nicht das das Wichtigste: Trainer Solari soll sich mit Isco (der nicht aufgeboten worden war) verkracht haben. Die spanische Sportpresse hat sich wieder einmal als das entlarvt, was sie ist: Eine aus Aasgeiern, antimadridistas und frustrierte Seelen bestehende Branche. Dies wird sich wohl nie ändern. Genauso wenig wie die Tatsache, dass Real Madrid der beste Klub der Welt ist. Und so hat uns die Presse wieder einmal „totgeweiht“. Doch wie siegreiche Gladiatoren haben wir Rom lebendig und noch stärker verlassen, auf der Suche von noch mehr Ruhm und Ehre.

ADELANTE REAL MADRID, LOROLOLO, VAS A SER CAMPEÓN DE EUROPA!




 

Freitag, 30. November 2018

Immer bei uns


Er war stets gut gelaunt. Rauchend und trinkend, aber vor allem lachend und laut im Bus, der an die Auswärtsspiele in Basel oder München fuhr. Auch bei der Reise nach Manchester war er dabei, und im Bernabéu war er sowieso fast noch häufiger als in seinem geliebten Andalusien.

Im Fussballtempel in Madrid war er oft im Fondo Norte vorzufinden. Denn er war nicht nur langjähriges Mitglied bei berna madridista (Nummer 35), sondern auch bei Orgullo Vikingo. Ihm gefiel es, am Geschehen auf dem Platz mitzuwirken und die Mannschaft stehend zu unterstützen. Aktiver madridismo.

Er bestach aber auch durch sein Wissen über RM und seine Geschichte. Wer mit ihm an unseren Anlässen an Real-Spielen zusammensass, merkte dies. Und für ein Bier in der Halbzeit, während der er mit Bewunderung über sein Idol Fernando Redondo sprach, war er immer zu haben.

 
Am Tag des Champions League Spiels gegen Rom - eines dieser Spiele die er für nichts auf der Welt verpassen würde - hat Real Madrid (das auf unsere Bitte hin ein Kondolenzschreiben an die Familie senden wird) einen madridista, berna madridista ein geschätztes Mitglied, die Berner Young Boys einen Fan verloren. Viel trauriger ist, dass eine Familie, eine Freundin und sehr viele Freunde, darunter manche im Fanklub, einen geliebten und nur 35-jährigen Menschen bei einem tragischen Verkehrsunfall verloren haben. Unser herzlichstes Beileid.

Es ist unfassbar und bestürzend. Vor kurzem ging unser Mitglied Thomas Zürcher nach einem tödlichen Velounfall von uns, nun ist es Humberto Millán Santamaría. Ein tragisches Jahr. Morgen Samstag, 1. Dezember, vor dem gemeinsamen Schauen des Spiels gegen Valencia, wird es eine Schweigeminute geben. Und alle, die Zuhause schauen, sollen es doch gleichtun. Humberto, der am 30. November 36 geworden wäre, und Thomas, hätte es sicher gefreut. Sie werden nun zusammen mit RMCF mitfiebern.

Ihr seid beide nicht mehr da, wo ihr wart. Aber ihr seid überall, wo wir sind.

berna madridista

Montag, 19. November 2018

RMCF & Bier? Pilsen!

Auswärtsfahrten sind immer lustig: Man entdeckt einen neuen Ort, das Kribbeln der möglichen Gefahr lässt das Herz höherschlagen und man geht in den Auswärtssektor, von wo aus man es mit dem ganzen Stadion aufnimmt. Obenauf lacht man zuletzt den enttäuschten Gesichtern auf der anderen Seite des Zauns entgegen - denn gegen RMCF ziehen die meisten Mannschaften den Kürzeren. Nicht umsonst ist Real Madrid seit 900 Tage europäischer Titelverteidiger. Unglaublich, aber wahr. 

Auswärtsfahrten bedeuten also Spass. Pilsen war aber ganz besonders. Wieso? Es gibt mehrere Gründe, nachfolgend eingeflochten:

Eine richtig gute Truppe von insgesamt 19 madridistas (erster Grund) machte sich gemeinsam auf den Weg. Während vier davon am Morgen des Spieltags unsere U19 unterstützte (Applaus!), bestiegen die anderen 15 in Prag den Zug und machten sich wie Primarschüler johlend und Stickers klebend sowie trinkend (dies eher wie ausgebildete Experten) auf in das 1h30 entfernte Pilsen. Dort traf man mit den anderen zusammen („und da waren’s wieder 19“), holte die Tickets bei unserem RMCF-Kontaktmann ab und setzte sich in die erstbeste Bar.

Die ersten Gesänge erklangen, Glas klirrte, schwere Krüge wurden auf den Tisch gehievt. Und da ist wieder ein Grund: Pilsen ist, wie der Name es schon sagt, die Quelle des Pilsner Biers – das heisst es gab ständig und günstig guten Gerstensaft zum Trinken, dazu Fleischberge der deftigen Küche Tschechiens. In der Bar hingen Dutzende von Schals vieler Fussballklubs... unter anderem einer von Atlético und einer von Barça! Und das führt uns gleich zu einem weiteren Grund: Pilsen bietet wunderbar entflammbare Souvenirs zum nach Hause nehmen! Immerhin wurde der Wirt mit einem unserer Schals entschädigt – und dieser ist allemal mehr Wert als die anderen zwei Fetzen.

Torkelnd verliessen die 19, plus viele weitere madridistas, darunter mehrere Freunde aus Rohrschach, die Bar. Bengalen zischten auf und es ging singend Richtung Stadtzentrum. Dort wurde eine Bar mit Real-Fans aus Madrid gefunden. Nach einer Weile riefen die draussen postierten tschechischen Polizisten zum Abmarsch und die Truppe wurden zum Stadion gelotst. Der verantwortliche Ordnungshüter gab noch zu verstehen, Bengalen seien in Tschechien „grundsätzlich verboten“. Und dieses „grundsätzlich“ ermutigte uns noch mehr, das restliche „Arsenal“ singend zu zünden. Die Toleranz der Pilsner Gendarmen, ein weiterer Grund!

Der Auswärtssektor der knapp 12'000 Personen fassenden Doosan-Arena war klein aber fein (Grund!). Gleich am Spielfeldrand gelegen, ermöglichte er trotz dem Schutznetz eine gute Sicht auf das Spiel. Wir verteilten die hundert mitgebrachten weiss-violetten Fahnen und postierten uns mit den 13 Europa-Pokalen: die bescheidene Choreo, nicht die erste an Auswärtsspielen, brachte etwas Farbe in den Sektor und wurde von vielen anderen Fanklubs gelobt. Dann ging es los mit dem Anfeuern, und obwohl ein Teil der Real-Fans wie immer nur langweilig dasitzt, war die Stimmung gut, vor allem, weil ein um das andere Tor fielen und weil die UEFA an CL-Spielen wieder alkoholhaltiges Bier erlaubt!

Nach diesem erfolgreichen Abend ging es per vorgängig reserviertem Bus zurück nach Prag, wo man sich am nächsten Tag beim flanieren kreuzte. Manchmal erspähte man sogar einen berna madridista Sticker an einer Verkehrstafel – was einen unverzüglich frohlocken liess! Aber Prag bot natürlich noch viel mehr als das, und damit wären wir beim letzten Grund, weshalb die Auswärtsfahrt nach Pilsen eine Besondere war!

Jetzt steht das Auswärtsspiel in Rom an. Nicht weniger als 14 Leute von BM werden nach Italien pilgern und auch diese Reise einzigartig machen. Wir wollen den Gruppensieg. Wir lassen den Klub niemals allein. Und mit Solari als neuer Kapitän greifen wir wieder nach den Sternen: Drei Champions League in Folge... Warum nicht vier?

REYES DE EUROPA, SOMOS LOS REYES DE EUROPA!  


p.s. Ein kreatives Mitglied hat Pilsen in (mehr oder weniger) gedichteten Form zusammengefasst:

19 kleine madridistas machten sich auf den Weg, 4 unterstützten die U19, da waren’s nur noch 15.
15 kleine madridistas fuhren per Zug nach Pilsen, die Kontrolleurin zog einen raus, da waren’s nur noch 14.
14 kleine madridistas besetzten eine Bar, einer stahl vor dem Wirt einen Farsa-Schal, da waren’s nur noch 13.
13 kleine madridistas tranken um die Wette, für einen war es eins zu viel, da waren’s nur noch 12.
12 kleine madridistas zogen ins Stadtzentrum, einer musste noch die Fahnen holen, da waren’s nur noch 11.
11 kleine madridistas zogen Richtung Stadion, einer zündete die Bengale verkehrt, da waren’s nur noch 10.
10 kleine madridistas betraten das Stadion, dort gab’s wieder richtiges Bier, da waren’s nur noch 6.
6 kleine madridistas feuerten die Mannschaft an, einer hing sich ins Netz hinein, da waren’s nur noch 5.
5 kleine madridistas realisierten eine Choreo, einer verschwand dahinter und wurde nicht mehr gesehen.
4 kleine madridistas warfen Bier über den Zaun, ein Pilsner hat zum Tanz eingeladen da waren’s nur noch 3.
3 kleine madridistas feierten den Sieg, einer viel vornüber, da waren’s nur noch 2.
1 kleiner madridista ging alleine zum Bus für nach Prag, der Fahrer meinte es sei für eine Gruppe bestimmt und lies ihn einfach da.












Freitag, 2. November 2018

Einen Schritt zurück? Nur zum Ausholen!


Dass Real Madrid in der Liga Neunter ist, ist ein Skandal, der zu deutlich hingenommen wird. Dass Real Madrid gerade vier von fünf Champions League gewonnen hat, ist aber ebenfalls ein Skandal. Ein viel grösserer. Ein viel mächtigerer. Und zu viele Leute vergessen dies. Zu viele Aasgeier feiern frenetisch unser Tief und versuchen verzweifelt, die Vorherrschaft Reals während der letzten fünf Jahren vergessen zu machen. Denn so etwas hat noch niemand geschafft. Niemand.

Natürlich wollen wir mehr. Das Gewinnen liegt uns in den Genen. Warum diese Krise jetzt? Vielleicht, weil diese Mannschaft Verstärkungen gebraucht hätte. Nicht nur aufgrund des Weggangs von Cristiano Ronaldo – und damit seiner Tore und seines ansteckenden Ehrgeizes – sondern auch weil eine etwas gesättigte und Titelverwöhnte Mannschaft neue Anreize braucht. Und diese kommen durch Konkurrenz. Kein Spieler Reals sollte sich als gesetzt betrachten. Und die Gesten, Worte und Leistung von Spielern wie Ramos oder Marcelo („Ich hätte meine Auswechslung nicht erwartet, das war so nicht besprochen“) lassen vermuten, dass einige gerade das tun. Die Schuld ist aber auch weiter oben zu suchen. Hat sich die Klubleitung zu fest auf den fragwürdigen Stadionausbau – der nicht EINEN zusätzlichen Sitz schafft – konzentriert?

Lopetegui ist ein guter Trainer. Die Spiele gegen Rom und Getafe waren hervorragend. Er ist taktisch sehr gut. Doch er war der Aufgabe schliesslich nicht gewachsen. Ohne Mut zur Reaktion hat er fast immer die gleichen spielen lassen, statt zu versuchen, mit Überraschungen das Schiff wieder auf Kurs zu bringen. Er hat dies nicht nur mit seinem Job, sondern auch mit seinem Lebenstraum bezahlt. Madridista durch und durch, ist sein Ende bei RMCF bedauerlich.

Noch bedauerlicher war das Spektakel im Camp Nou. Dass Jordi Alba meinte, dies sei so schön wie eine Champions League zu gewinnen, zeigt aber die tiefen Komplexe und der Neid des Erzrivalen. Sie können es einfach nicht verbergen. Fünf Leute des Fanklubs waren im Camp Nou zugegen. Trotz dem unglaublich hohen Preis, den Barcelona für den Auswärtssektor als Schikane festlegte, und der Feindseligkeit, waren sie dort. Hut ab! Mehre Mitglieder sahen das Spiel in Madrid, in der Bar von Toñin, dem wohl berühmtesten Real-Fan. Und rund 30 kamen an das traditionelle Clásico-Essen, welches dieses Mal in der Galaxy Bar stattfand. Dort gab es eine feine Paella, kühle Sangria und trotz des Spiels gute Unterhaltungen. Wir danken allen für ihr Kommen!

Jetzt steht das Auswärtsspiel in Pilsen an. Nicht weniger als 18 Leute von BM werden nach Tschechien reisen. Das nennt man Liebe zum Klub! Die Saison ist noch lang, Freunde. Wir bleiben bis zum Ende an Bord. HASTA EL FINAL, VAMOS REAL!  





Donnerstag, 27. September 2018

Hasta siempre, Thomas


 

„Guten Morgen. Möchte als Mitglied beim aktivsten Fanclub von Real beitreten. Könnt ihr mir Unterlagen zusenden. Freue mich, besten DANK.“ Mit diesen Zeilen meldete sich Thomas Zürcher am 7. Dezember 2016 bei uns. Im letzten März trat Thomas die verdiente Pensionierung an. Er würde nun mehr Zeit finden, um an den Aktivitäten und Reisen des Fanklubs teilzunehmen. Diese Saison war er einer der ersten, der pflichtbewusst den Mitgliederbeitrag bezahlte. Und am 17. September 2018 kontaktierte uns sein ehemaliger Arbeitskollege Marco Roos, um uns mitzuteilen, dass Thomas mit dem Velo tödlich verunglückt ist.

berna madridista vereint in seinen Reihen über 230 Menschen – die unterschiedlicher kaum sein können – die eine gemeinsame Leidenschaft teilen: Real Madrid. Diese eine Passion hat zu neuen Freundschaften geführt und gemeinsame Erinnerungen geschaffen – das zweifellos Beste an einem Verein.

Heute fällt uns eine besonders schwere Aufgabe zu. Es heisst überraschend Abschied nehmen von einem unserer Mitglieder. Wir tun dies schweren Herzens, seinen Familienangehörigen und Freunden unser herzliches Beileid aussprechend, und ihn an der gestrigen Beerdigung mit diesem Blumenkranz ehrend, in ewigem Andenken.

Als Mitglied und madridista unvergessen.  
Thomas Zürcher-Sarabia, ruhe in Frieden.

berna madridista



Dienstag, 17. Juli 2018

Das Rückblicks-ABC der Saison 2017-18

A wie Anfang
Der Auftakt bildete die gemeinsame Reise nach Dortmund (1’274 km), bei welcher die 30 mitgereisten madridistas einen 1:3 Sieg bejubeln konnten.

B wie Bier
Unmengen des Getränks wurden auch dieses Jahr konsumiert. Durchschnittlich 70 gekühlte Liter warten auf die Teilnehmer einer Car-Fahrt und auch bei den clásicos und am Champions League Final in Bern schaute man tief ins Glas. Prost!

C wie Champions (League)
Am 26.05.2018 lagen sich BM-Mitglieder in Kiew, Madrid, Bern und anderen Schweizer Städten in den Armen und feierten den dritten CL-Gewinn in Folge. Königlicher geht es nicht.

D wie Derby
Insgesamt 20 Mitglieder konnten über den Fanklub Tickets beziehen und bei den zwei Derbys in Madrid mitfiebern.

E wie Essen
Nebst den traditionellen clásico-Essen wurden dieses Jahr anlässlich des CL-Finals alle Mitglieder in die Beiz 44 zum Burger-Essen eingeladen. In den kommenden Monaten werden wir abklären ob diese Beiz für die halbjährlichen Events geeignet bleibt.

F wie Fünfzig
Die Reise nach Kiew war die 50. (!) Champions-Reise von BM. Lasst uns gemeinsam die nächsten in Angriff nehmen!

G wie Geschenk
berna madridista feierte dieses Jahr sein 10. Jubiläum! Als Dank für alle diese Jahre und für die Treue, hat der Fanklub allen Mitgliedern einen speziellen Schal geschenkt.


H wie Heimspiele
159 Tickets wurden über den Fanklub für Heimspiele im Bernabéu bezogen. Dies ist wieder ein Beweis für einen aktiven madridismo! Weiter so!
 
I wie Instagram
Seit dem Sommer 2018 ist nun auch BM bei Instagram vertreten, wo in naher Zukunft Bilder und Videos von Reise und sonstigen Events veröffentlicht werden.

J wie Jubiläum
Mit Freude und Stolz blicken wir auf die vergangenen 10 Jahre zurück, in welchen viel passiert ist. Wir hoffen, dass wir auch weiterhin wachsen und ein weiteres Jahrzehnt in der Fan-Szene mitmischen können. Denn vergesst nicht: RMCF sind wir Fans!

K wie Kamera
Sei es zu Hause, in der Bar gleich um die Ecke, bei Spielen oder auch in den Ferien an einem anderen Ort: Zückt die Kamera, macht Fotos von euch mit Material von BM (Schals, Turnbeutel, Bieruntersetzer, Sticker) und schickt es uns. Wir laden diese dann in unseren sozialen Medien hoch.

L wie Lokal
In dieser Saison hat unser Stammwirt Antonio Calvo seine Bar in Bern verlassen und betreibt nun in Fribourg ein spanisches Lokal. Ein Besuch lohnt sich: Real-Spiele live, preiswertes Trinken und gutes Essen!

M wie Material
Auch diese Saison wurde neues Material designt und produziert: Neben dem Jubiläums-Schal und den Sporthosen, wurden wieder neue Sticker entworfen um weiter madridismo zu betreiben.

N wie neue Mitglieder
Stetig nimmt der Fanklub an Grösse zu: 266 Mitglieder nennen sich momentan madridistas in der aktivsten Peña ausserhalb Spaniens!

O wie Opportunismus
Erfolg und Modefans gehen im Fussball Hand in Hand. Teils werden sie nur Anhänger eines Klubs wegen eines Spielers, teils wechseln sie jede Saison ihren Lieblingsverein und wenn es mal schlecht läuft sieht man sie nirgendwo. Wir sind stolz auf den bedingungslosen madridismo, der unser Fanklub lebt. Wir lehnen Söldner ab, sei es auf dem Feld oder auf der Tribüne. Einmal RMCF, immer RMCF!

P wie Pinsel
Fleissig wurde auch diese Saison wieder gemalt: Nebst der Choreo für Dortmund, welche wir nicht ins Stadion nehmen durften (UEFA sei Dank...), wurde in Paris ein Banner anlässlich des Geburtstages von Real Madrid entrollt. 

Q wie Quotenbeitrag
Wie bereits bekannt, sind die Tätigkeiten beim Fanklub allesamt ehrenamtlich und werden nebst den sonstigen Verpflichtungen des Alltags gemacht. Einerseits wegen unserer Einstellung gegenüber dem Fussball und RM und andererseits um den jährlichen Mitgliederbeitrag möglichst tief zu halten. So können wir das Fortleben des Fanklubs sicherstellen und weiterhin aktiv mitmischen. Falls jemand motiviert ist, bei einem unserer Projekte (Choreos, Anlässe) mitzumachen, darf sich gerne per Mail melden!

R wie Respekt
All die Reisen, das selbstproduzierte Material und sonstige Aktivitäten haben den Namen des Fanklubs über die Grenzen der Schweiz bekannt gemacht: Gerade in Madrid geniessen wir einen verdienten Respekt der Fanszene. Darauf gibt es nur eine Antwort: Immer weiter und immer mehr bis wir alle in die Geschichte unseres Real Madrids eingehen und unsterblich werden!

S wie Sandwich
Insgesamt wurden 84 hausgemachte Sandwiches bei den Car-Fahrten unseren Mitgliedern verteilt. Guten Appetit!

T wie Tippspiel
Anlässlich der 17 SMS-Tippspiele wurden insgesamt 1’615 Tipps abgegeben. Im Schnitt haben als 95 Mitglieder mitgespielt, eine erfreuliche Zahl. 53 glückliche Gewinner erhielten dabei einen Preis.

U wie Umbruch
Mit dem Fortgang von Zidane und C. Ronaldo stellt sich nun die Frage ob nun der grosse Wechsel folgt: Kommt mit Lopetegui ein völlig neues System? Auch in Sachen Transfers gibt es noch Fragezeichen, auch wenn schon öfters die Namen Neymar, Hazard, Mbappé oder Icardi gefallen sind. Ersterer kann gerne dort bleiben wo er ist: Auf dem Boden liegend…


V wie Vorbereitung
Die WM ist vorbei und wir stehen schon in den Startlöchern für die nächste Saison: Ihr erhaltet im August den Mitgliederbrief mit allen Informationen, eurem Mitgliederausweis und Stickers. 

W wie wie weiter?
Auch die nächste Saison geht es mit 101% weiter: Reisen, Tippspiele, Material und der vollen Ladung madridismo!
 
X wie Unentschieden beim Tippen
Am SRF-Tippspiel wurden die besten drei von 87 Teilnehmern mit zwei Tickets für ein Liga-Heimspiel nach Wahl, einem original signiertem RM-Trikot und einem Artikel nach Wahl aus dem BM-Shop gekürt.

Y wie Yard
Die Reisekilometer für diese Saison betragen 14'284 (15'621’172 Yards)! Dies entspricht ungefähr der Luftdistanz zwischen Bern und dem nord-westlichen Territorium in Australien.

Z wie Zidane
Wir verabschieden und verneigen uns vor dem stillen Maestro, der nicht nur als Spieler sondern auch als Trainer weisse Geschichte geschrieben hat. Wir werden zu seinen Ehren im für die neue Saison einen neuen Sticker produzieren.



Genug zurückgeschaut: Jetzt freuen wir uns alle auf eine neue Saison voller madridismo!

Hasta el final, vamos Real!

Dienstag, 19. Juni 2018

Bern, Madrid, Kiew - und darüber hinaus



Flughafen Zürich-Kloten, 9h15. In den Überwachungskameras stechen in der Menge drei Personen hervor. Nicht etwa wegen ihrer Bekleidung (Fussball-Trikot und, trotz der sommerlichen Temperaturen, Schal), und auch nicht aufgrund der Dosen Bier in der Hand (trotz der Uhrzeit), sondern aufgrund der verdächtig guten Laune. Die Zentrale meldet dies einer Patrouille – man muss schliesslich stets vom Schlimmsten ausgehen. Nach ein paar Abklärungen und einer Personenkontrolle wird grünes Licht gegeben: Es handelt sich um zwei Fans von Real Madrid, die nach Kiew an das dritte Champions League Finale ihres Klubs in Folge reisen. Aha, die übertrieben gute Laune kommt also weder von Drogenkonsum, noch vor der Vorfreude auf einen Terrorakt. Real Madrid Fans! Kein Wunder, sind sie so gut drauf!

Plaza del Sol, Madrid, 11h. Das Sonnenlicht dringt problemlos durch die Ritze des vergilbten Vorhangs dieses mittelprächtigen Hostals und weckt die zwei verkaterten madridistas langsam aber unbarmherzig auf. Mehrmals geht der Griff zur Wasserflasche daneben, die liebevoll auf dem Stuhl bereitgelegten berna madridista Jubiläums-Schals gleiten zu Boden und die späte Uhrzeit bringt ein Stöhnen hervor. „Los jetzt, wir wollten doch früh beim Santiago Bernabéu sein!“

Bern, 11h30. Die zwei Kisten mit Fahnen und anderem Fanklub-Material werden in den Kofferraum gehievt. Ihr Ziel: Die Beiz 44 in Bern. Denn dort wird sich der madridismo der Schweizer Hauptstadt zusammentun, um gemeinsam der Dreizehnten entgegenzufiebern. Es werden Bierdeckel des Fanklubs bereitgestellt, Fahnen aufgehängt und die Grossleinwand aufgestellt. Das Personal der Bar hat Unmengen an Bier kaltgestellt und der Grill steht blitzblank bereit, um die Gäste zu versorgen. An Essen und Trinken soll es nicht fehlen, das steht fest!

Kiew, 12h. Fast alle angereisten Mitglieder von berna madridista treffen sich beim Olympiastadion zur Ticketabholung. Die meisten können es kaum glauben, hier zu sein. Die Reise war sehr teuer und in machen Fällen lang. Denn erst kurzfristig überbrachte Real Madrid die gute Neuigkeit, so dass für viele eine kurzfristige Planung unumgänglich war. Eine Unterkunft im ausgebuchten Kiew zu finden war eine Herkules-Aufgabe. Und doch sind wir alle hier, und das allein zählt jetzt. Die Sonne scheint, es ist warm, die Ukrainer sind freundliche Gastgeber, das Essen ist gut und das Wichtigste: Heute Abend spielt unser Herzensklub. Was will man mehr? Alfredo vom Fanklub-Büro begrüsst uns herzlich. Er weiss, wie der Berner Fanklub an jedem Spiel dabei ist, ob in Zypern, Bulgarien oder Marokko. Von den typischeren Destinationen in Deutschland, Italien, Frankreich oder England ganz zu schweigen. Auch deshalb blieb Real Madrid nichts Anderes übrig, als uns bei der Ticketvergabe zu berücksichtigen. Und das freut madridista Alfredo. Das erhaltene Ticket wird sofort, und als wäre es ein Kronjuwel, versorgt. Ab ins Bier!

Madrid, 16h. Das Aufstehen und ausgiebige Frühstück hat sich in die Länge gezogen, und ein kurzer Spaziergang zum Königspalast tat sein Übriges. Ist auch nicht schlimm, es geht noch mehrere Stunden bis zum Anpfiff. In der Metro auf dem Weg zum Bernabéu erkennt man sich: Viele tragen Weiss. Ein paar grimmige Gesichter gibt es, das müssen die permanent verbitterten Atlético-Fans sein. Die werden heute alle zu Liverpool-Supportern, das ist gewiss. Aber ihr Neid macht uns umso stärker. „Próxima parada, Santiago Bernabéu“, ertönt die mechanische Stimme es aus dem Lautsprecher. Mit einem lauten Zischen gehen die Türen auf und alle stürmen johlend aus dem Zug. Ein paar klatschen RMCF-Stickers an die Wände. Der Kater ist vergessen: Mit grossen Sprüngen geht es die Treppen hoch, Richtung Licht, und dann erscheint majestätisch das Santiago Bernabéu, die Arena, wo Träume wahr werden. 


Bern, 17h30. Die ersten Real-Fans, die die es am wenigsten erwarten können, treffen ein. Jedem wird ein Krug Bier in die Hand gedrückt – vom Fanklub spendiert – und später gibt es für alle kostenlos Hamburger mit Pommes. Mehrere Mitglieder tragen den Jubiläumsschal des Fanklubs (es werden 10 Jahre gefeiert), und viele haben Freunde – selbstverständlich auch Real Madrid Fans – mitgebracht. Wir begrüssen sogar weithergereiste Mitglieder, wie zum Beispiel Georg aus Basel und Lars aus Bötzingen (D). Viele Kilometer, um gemeinsam mit anderen gleichgesinnten ein Spiel zu sehen. Das ist madridismo. Es wird hitzig diskutiert: Soll die BBC (Bale, Benzema, Cristiano) spielen? Was ist mit Lucas Vázquez und Isco? Wie werden die Engländer spielen? Wird Salah ein Problem für Real? „Der Schlüssel zum Sieg ist ein frühes Tor!“, ruft einer, um dann gleich den zweiten Krug zu bestellen. Irgendwie müssen ja die rund 50 madridistas die Wartezeit überstehen...

Kiew, 18h. Die Bar ist voller Real-Fans, viele davon aus Madrid, ein paar aus Bern. Bier um Bier schlittert über die nasse Theke, dann geht es plötzlich über zum Whisky. Die breiten und bärtigen Ukrainer die ausschenken, sind alles Dynamo-Fans. Eine berüchtigte Fan-Schar. Aber wir sind zahlende Kunden und schenken ihnen dazu noch RMCF-Stickers, die sie mit den glitzernden Augen eines Kleinkindes entgegennehmen. Draussen wurden mehrere grimmige, verdächtig nach Dynamo-Ultras ausschauende Typen erspäht, was Erinnerungen an den Angriff ukrainischer Hooligans gegen Liverpool-Fans am Vortag wach werden lässt. Doch der Alkohol wischt jede Sorge weg, und aufgrund der lauten Gesänge haben sich bereits mehrere Polizisten am Eingang eingefunden. Endlich werden die Segel gesetzt: Johlend verlassen rund 30 Real-Fans die Bar, mit einem lauten Knall wird eine Leuchtbengale gezündet und es geht Richtung Stadion!

Madrid, 20h. Die Tickets auf den Namen von berna madridista wurden abgeholt. Für alle Mitglieder von berna madridista waren sie gratis, und zur grossen Freude wird festgestellt: Es sind fantastische Plätze! Inmitten gleichgesinnter fühlt man sich zudem sehr schnell wohl, auch wenn man selbst kein Spanisch spricht. Das Santiago Bernabéu ist ausverkauft, die Stimmung grosses Kino. In der Mitte des Platzes flimmern riesige Bildschirme, sie zeigen Erinnerungen an den letzten Champions League Triumph in Cardiff. Die positive Energie ist der Wahnsinn. So viel Zuversicht, was kann da noch schiefgehen? Viele Socios (Voll-Mitglieder) sind hier, denn die Reise gegen Osten war für viele zu teuer. Spontan werden Gesänge aus verschiedenen Ecken des legendären Bernabéus angestimmt. „Señores soy madridista desde la cuna, que vamos a ser campeones no tengo duda...“

Bern, 20h45. Anpfiff! Die Hamburger und das Handy sind nun vergessen und mit Hochspannung wird das Spiel verfolgt. Liverpool macht Druck. Das war zu erwarten, und es wird nicht ewig andauern. Real verteidigt routiniert, und doch gibt es mehrere Schreckmomente. Dann verletzt sich Salah an der Schulter, was die Barcelona-Fans später billig benutzen werden, um die Leistung Reals abzuwerten und Ramos der Unfairness zu beschuldigen. Einigen BM-Mitgliedern ist die Erleichterung anzusehen, Salah hat eine unglaubliche Saison gespielt. Der Halbzeitpfiff ertönt, 0-0.

Kiew, 22h45 (Ortszeit). Die Halbzeitpause ist vorbei, alle Hände gehen in die Luft und klatschen unisono, der Trommel folgend, „Hasta el final, vamos Real! Lo, lolo, lolo,...“ Die Mitglieder von BM stehen hinter dem Tor, wo die Stimmung elektrisierend ist. Und da fällt wie aus dem heiteren Himmel das 1-0... Ohrenbetäubender Jubel, man wird hin und her gestossen, umarmt, mit Bier überschüttet und plötzlich zischt eine leuchtendrote Bengale auf. Vamos!

Madrid, 22h30. Es steht 3-1 und im Bernabéu ist niemand mehr zu halten. Es wird mit rauer Stimme nochmals die RM-Hymne gesungen, und als der Schlusspfiff ertönt, erzittert ganz Madrid. Eines unserer Mitglieder schreibt: „Es ist schwer, ein treffendes Wort für dieses Erlebnis zu finden. Alles war schlichtweg unglaublich. Ich freue mich, eines Tages meinen Kindern davon zu erzählen!“. Nach dem Spiel ziehen die Fans zu Fuss in einem Umzug vom Stadion zum Cibeles-Brunnen. Es ist unbeschreiblich. Immer wieder kommt die Menge zum Stehen, um Lieder gemeinsam anzustimmen, Fahnen werden geschwenkt. Auf einer Brücke wird der Marsch von Mitgliedern von Ultrassur empfangen, die Unmengen an Pyros zünden und 13 grosse mit den Europapokalen bemalte Fahnen in die Höhe stemmen. Mitten im Umzug, noch ein Heiratsantrag. Gibt es eine bessere Kulisse?

Bern, 22h50. Nach dem ersehnten Abpfiff wird eine weitere Runde Bier ausgeben, um zusammen auf den 13. Titel anzustossen. Und damit auch wirklich das gesamte Quartier mitbekommt, wer der König von Europa ist, werden auf der Strasse vor der Bar bei lautem Gesang Bengalos und Rauchbomben gezündet. Für einige ist der Abend noch lange nicht vorbei, andere denken bereits an den 1. Juni 2019...  


Kiew, 23h00 (Ortszeit). Der 13. CL-Pokal wird von Kapitän Ramos in die Höhe gestemmt und die Hälfte des Stadions explodiert. Es ist vollbracht, der Madridismo kann schon wieder feiern! Einziger kleiner Wermutstropfen: Ab den vielen Selfies mit mitgebrachten Freunden und Familie vergessen die meisten der RM-Spieler uns, die Fans. Nur wenige von ihnen überqueren die Leichtathletik-Bahn. Sie vergessen, dass sie ohne uns, nichts sind. Dass RMCF wir, die Fans sind, und dass Spieler kommen und gehen. Das tut aber unserer guten Laune keinen Abbruch. Die berna madridista Fahne wird verstaut und wir machen uns auf ins Kiewer Nachtleben. Unbesorgt, denn auch ein Alkoholrausch wird die Erinnerung an diesen Tag nicht verblassen lassen. Sie ist ins Gedächtnis eingraviert wie „REAL MADRID CF“ in die silberne Oberfläche der d r e i z e h n t e n Champions League Trophäe...

Ja: Der Samstag, 26. Mai 2018 war ein Tag für die Annalen der Geschichte des runden Leders. Niemals zuvor hat ein Fussballklub die Königsklasse so lange dominiert.  Doch der 26. Mai 2018 hat sich auch in das Gedächtnis von Millionen von madridistas eingebrannt.  Egal wo wir an diesem Tag waren: Es ist einer dieser Tage, die wir nie vergessen werden. Und es wird auch in dreissig Jahren einer dieser Tage sein, an wir alle genau wissen werden, was wir gemacht, gegessen und getrunken und wie und mit wem wir gefeiert haben.


Als am 12. Oktober 1492 Amerika entdeckt und das bisherige Ende der Welt (bis dahin, der Atlantik) erweitert wurde, setzten die spanischen Könige die Devise „Plus Ultra“ in das spanische Wappen. „Plus Ultra“ (lateinisch), bedeutet „darüber hinaus“ und widersetzt sich dem „Non Plus Ultra“ („nicht mehr weiter“), welches auf den Herkules-Säulen zu lesen gewesen sein soll. „Plus Ultra“ ist zweifellos auch die Devise Real Madrids. Denn das Sättigungsgefühl ist schon wieder vorbei. Wir lechzen nach weiteren Pokalen, Abenteuern und epischen Siegen. Das ist das Gen des madridismo.

REAL MADRID, EINE LEIDENSCHAFT, UND BERNA MADRIDISTA, STETS ZUVORDERST DABEI!