Montag, 25. Februar 2013

Briefing zu den nächsten 7 Tagen



Die entscheidende Woche ist da. Zeit, das Wichtigste dieser Tage zusammen zu fassen:

Dienstag, 26. Februar. 21:00 Uhr.

Es ist das Halbfinal-Rückspiel des Cups seiner Majestät, dem König von Spanien. Diese erste Schlacht wird entscheidend für die Moral unserer Truppen sein und nur ein Sieg (oder ein 2-2, 3-3, u.s.w. Unentschieden) verhilft uns zum Finaleinzug. Wer aus dem Camp Nou als Gewinner hervorgeht, wird mit grosser Wahrscheinlichkeit den ersten wichtigen Titel holen. Da Real aus dem Liga-Rennen praktisch ausgeschieden ist, wäre es von grosser moralischer Wichtigkeit, sich die Chancen auf den Cup-Sieg zu sichern. Ausserdem spielen wir gegen den Erzrivalen, den es immer zu besiegen gilt. Barsa hat stark nachgelassen: Sowohl gemessen an den Resultaten (2-0 Niederlage in Mailand) wie auch spielerisch. Das Tiki-Taka bringt die Leute zum Gähnen und verschönert mit dem hohen Ballbesitz lediglich die Statistik - denn die Schüsse aufs Tor steigen damit nicht. Ausserdem ist ihre Defensivabteilung alles andere als sicher. Ausschlaggebend wird sein, dass Real, anders als beim Hinspiel, seine Torchancen eiskalt nutzt. Nur wenn RMCF Barcelona mit Treffern unter Druck setzt besteht die Chance, dem madridismo eine historische Nacht zu bescheren.

Samstag, 2. März. 16:00 Uhr.

Noch vor unserer wichtigsten Schlacht in England wird der katalanische Feind sich in unser Santiago Bernabéu wagen. Ihr Ziel ist es, denn bereits riesengrossen Abstand auf Real auszuweiten und uns moralisch zu schwächen. Das Resultat ist für uns deshalb weniger relevant. Doch wenn wir mit dem Motivationsschub vom Dienstag ausgestattet sind, wäre es die passende Möglichkeit, die Gäste mit einer Niederlage heimzuschicken und die bestehenden Verhältnisse in der Ligatabelle offen anzuzweifeln. Verlieren wir aber im Cup-Rückspiel, wird unsere Mannschaft Blut schwitzen müssen, um bei den eigenen Fans nicht noch mehr in Ungnade zu fallen. Sportlich gesehen wäre es besser, bei diesem Spiel einige Akteure zu schonen. Die historische Dimension des Clásicos blendet aber solche rationelle Überlegungen aus - und verpflichtet zu vollem Einsatz.

Dienstag, 05. März. 20:45 Uhr.

Die Invasion der Insel. Der D-Day in Old Trafford. Real Madrid muss nach dem negativen Hinspiel-Resultat (1-1 zu Hause) mit der gleichen Ausgangslage kämpfen wie gegen Barsa im Cup. Real wird dabei praktisch allein sein - viele socios, die Tickets für dieses Spiel bezogen haben, haben RMCF verraten und ihr Ticket im Internet verkauft, womit Real wohl nicht auf eine allzu grosse Unterstützung zählen kann, auch wenn getreue Truppen (u.A. aus Bern) trotzdem anreisen werden. Manchester United wird ausserdem das im Bernabéu erzielte Resultat mit Händen und Füssen verteidigen. Wer aus diesem Duell als Sieger hervorgeht, wird unheimlich viel Moral für die Fortsetzung des prestigeträchtigsten Turniers Europas tanken und voller Selbstbewustsein ins Viertelfinale gehen. Nach epischen Schlachten in der Gruppenphase gegen die Meister aus England, Deutschland und Holland (andere, z.b. Farsa, hatten es entschieden einfacher), messen wir uns erneut gegen die Engländer. Das Weiterkommen gegen ManU wird schwierig, aber wenn wir es erreichen werden uns alle anderen fürchten, so wie in früheren Zeiten ganz Europa Spaniens "Tercios" fürchteten.

Historisch gesehen ist es sich RMCF gewohnt, alles gegen sich zu haben. Auch jetzt: Die Medien, die Resultate und die vielen antimadridistas. Es ist Zeit, sie alle zum Schweigen zu bringen. Bürger von Barcelona, hört ihr das? Es sind die Trommeln der weissen Truppen die sich nähern, um das Campo Nuevo einzunehmen...

DIE ENTSCHEIDENDE WOCHE HAT BEGONNEN. VAMOS REAL!

Samstag, 2. Februar 2013

Wenn der Musterschüler gar keiner ist


Vor nicht zu langer Zeit, nach einer Niederlage Real Madrids gegen Barcelona, sagte Xavi Hernández (Doppelmoralist par excellence) noch vor Beginn des Interviews (also eigentlich "Off the record"): "Real Madrid, die können einfach nicht verlieren, nur rumheulen". Wir wissen alle, dass Barcelona ein guter Verlierer und der Inbegriff von Fairplay ist (mode ironic ON), aber am Mittwoch gegen Real zeigten die Katalanen auch, dass sie sehr gut mit einem Unenschieden umgehen können. Besonders Leo Messi gab uns dieses Mal Lehrstunden was bei Barsa unter "Valors" (Werte) verstanden werden kann. Dies lädt uns dazu ein, die Liste der Gentleman-Aktionen (die sicher nicht vollständig ist) des Musterschülers der Presse und Weltöffentlichkeit zu verlängern:

- Messi vermutet, dass Málagas Duda eine Schramme im Gesicht hat und hilft ihm mit Speichelflüssigkeit, da dieser heilende Wirkung nachgesagt wird.
- "Freundliche" Zurechtweisung" der anti-Diva gegen Teamkamarad Cuenca weil dieser den Ball nicht zurückspielt. Cuenca geht schliesslich zu Ajax ins Exil.
- Ohne Chance auf den Ball, springt Messi auf und schlägt Maicon mehrere Zähne raus. Gratis! Leo verzichtete sogar auf sein Zahnarzthonorar! 
- Mit viel Liebe schmettert Leo den Ball ins Publikum des Bernabéus und lacht entwaffnend.
- Freundliche Gesten Richtung Real-Bank und liebevoller Schubser an Coentrao. Barsa liegt vorne und Leo lehrt uns die Kunst des guten Gewinnens.
- Lionel schickt Mourinho Luftküsse in Form von Spucke.
- Hysterische Schreie und Beleidigungen zu Tello, weil dieser ihm den Ball nicht zuspielt. Er will ja nur sein Bestes. 
- Nennt Drenthe einen Neger (aber nur, um zu zeigen, wie man es nicht sagen sollte).
- Bei einem Training geht er auf Mitspieler Bartra los, weil dieser ihn foult. Aber der gute Messi verträgt sich längst wieder mit ihm (komischerweise spielt Bartra keine Minute mehr). 
- Nette Zurechtweisungen zu David Villa weil dieser ihm den Ball nicht spielt. Seither sitzt der spanische Rekordtorschütze auf der Bank. 
- Höflichkeitsbesuch im Parking von der Heimmannschaft um Arbeloa, vor seiner Frau und seiner Tochter, zu beleidigen. 
- Der Trip dorthin wird auch gleich genutzt, um Karanka ein paar versöhnliche Worte zuzuwerfen. 
- Eine erneute freundliche Spuckattacke Richtung RM-Ersatzbank - schliesslich muss man Freundschaften pflegen.

Ja, der Messi ist der Inbegriff der Bescheidenheit und des fairplays. Schade können nicht alle wie er sein, besonders C. Ronaldo! Der Hormonenzwerg, der mehr Ballons d'Or besitzt als Hirnzellen, ist für alle Kinder ein Vorbild. Auch modisch, wie er bei der letzten Ballon d'Or Vergabe bewies.

Hernández übrigens, der uns als schlechte Verlierer zu bezeichnen pflegt, vergoss am Mittwoch die meisten Tränen: Der Schiri war Schuld, wir waren eigentlich besser, Real lebt von unseren Ballverlusten, wir haben sie verschont, das Ausgleichstor kam nach einem inexistenten Eckball, CR hätte gelb sehen müssen, buaah buahh buahhhh... Liter von Tränenflüssigkeit, gespendet an UNICEF, wie grosszügig!

Der Fussball ist ein Spiegelbild der Gesellschaft, im Guten wie im Schlechten: Korrupte Institutionen (aktuellstes Beispiel die "Qatargate Affäre"), Medien die ihr Metier mit Füssen treten und eigennützige Interessen verfolgen und der allseits bekannte Sektor von "politsch Korrekten", die entscheiden, wer die "Guten" und wer die "Bösen" sind. Hauptsache es wird nicht differenziert selber gedacht. Doch wie auch ausserhalb des Sports, gibt es im Fussball kein Schwarz und Weiss. Oder wie es unser Callejón an der Pressekonferenz ausdrückte: 

"Die Guten sind nicht so gut wie sie es vorgeben und die Bösen nicht so bös wie sie dargestellt werden"

PEPE ALÉ, ADELANTE MOU! MESSI & CO FÄHRT ZUR HÖLLE, IHR SEID ZU BESCHEIDEN FÜR DAS PARADIES!