Der deutschsprachigen RMCF-Fangemeinde (oder allgemein der
nichtspanischen) wird häufig nicht bewusst, wie wichtig die Rolle der Medien in
Madrid ist. Nicht selten wird mit Indifferenz oder mit Unverständnis reagiert,
wenn madridistas MARCA und AS verfluchen. „Die sind doch pro-Real?“, ist dann
häufig die von Unwissenheit geleitete Frage. Die ausländischen RM-Fans können
deshalb auch häufig nicht begreifen, wieso manche von uns die Schuld für
wichtige Ereignisse (z.B. Trainerentlassungen) den Medien geben. „Kann
überhaupt die Presse einen solchen Einfluss haben?“, wird dann ungläubig
gefragt. „Übertreibt ihr es nicht ein wenig mit dem Medien?“, lautet dann der
Vorwurf. Die Medien, so die gängige Meinung, die seien doch höchstens ein
kleiner Faktor... Vielleicht in Deutschland, vielleicht in der Schweiz. In Spanien
aber, wo die Leute leider häufig der Sportpresse glauben schenken und wo für
manche Journalisten auf die ethischen Grundsätze ihres Berufs(Nachforschen und
Informieren) pfeifen, ist es anders. Es wird in eigenem Interesse manipuliert,
verdreht und gelogen wo nur möglich. Ein aktuelles Beispiel? Die vorgestrige
Ausgabe von AS.
Denn vor zwei Tagen lancierte AS wieder einmal eine totale
Offensive gegen Real Madrid, oder besser gesagt gegen dessen Präsidenten,
Florentino Pérez. Wieder einmal.
Schauen wir zurück: Selbst Florentino Pérez, der sich als
Unternehmer gegenüber den Medien immer sehr kulant gezeigt hat, ist sich letzte
Saison bewusst geworden (ENDLICH!), welch skrupellose Züge die madrider
Sportpresse, und damit beziehen wir uns auf die Blätter MARCA und AS (auch wenn
es noch einige TV-Programme und Radiosender gibt, die Journalisten von AS und
MARCA beschäftigen), hat, und welch perfiden Methoden sie verwenden, um Real
Madrid nach ihrem Gutdünken zu manipulieren und zu steuern. Endlich sah Pérez
ein, dass das von der Presse erarbeitete Trainerkarussell gestoppt werden
musste (was er leider nur halbherzig getan hat). So berief er im Frühling eine
Pressekonferenz ein, um veröffentlichte Gerüchte zu dementieren und MARCA als
Lügnerin zu bezeichnen. An der kürzlich organisierten Mitgliederversammlung
verurteilte er (wie auch zahlreiche Mitglieder) jegliche Manipulationen der
Presse scharf. Bedauerlicherweise aber belegte er die verantwortlichen Medien
nicht auch gleich mit Stadionverbot – stattdessen sind es treue Fans, die immer
wieder so bestraft werden. Und leider verloren wir den Trainer, der den Klub
immer vor diesen Pressegeiern beschützt und sie öffentlich angeprangert hatte,
wie wohl keiner zuvor.
Vielleicht hat Pérez aber doch etwas gelernt. Endlich hörte
er auf seine Fans und, wie AS-Direktor Alfredo Relaño es selbst bestätigt hat,
hat Real Madrid per sofort damit aufgehört, RM-Promotionen an AS zu reichen:
Beim Kauf des WC-Papiers AS gibt es nun also kein „Real Madrid Bademantel“ oder
„Real Madrid Regenschirm“ mehr dazu. Ein Problem für AS, denn wer kauft dann
noch ihr Altpapier?
Dementsprechend schnell ist nun die verzweifelte und
unprofessionnelle Retourkutsche gekommen. Wie die unüberlegte und weinerliche
Reaktion eines Kindes, dem eine Süssigkeit weggenommen wird. Die Represalien haben nicht auf sich warten
lassen, denn wenn wir auf die vorgestrige Onlineausgabe von AS blicken, dann
stellen wir die Präsenz zahlreicher anti-Pérez Nachrichten fest, in allen
Formen und Farben: Als erstes das Thema Casillas, wo eine Antwort von Pérez aus
dem Kontext gerissen wird um zu behaupten, dass Pérez Casillas kritisiert, wo
er doch eigentlich davon gesprochen hat, dass das Umfeld des Torhüters ihm
nicht gerade dienlich sei. Dann finden wir einen Artikel, wo 110 socios
compromisarios (von 3’000) plötzlich eine Stimme gegeben wird: Sie seien
unzufrieden mit Pérez und, so AS, fürchteten dass Madrid in eine
Aktiengesellschaft umgewandelt wird. Wieso gerade jetzt, AS? Gleich darunter
folgt ein Artikel der Pérez vorwirft, das Projekt des Real Madrid Resorts nicht
realisiert zu haben. Als sei es uns madridistas nicht scheissegal, was in den
Arabischen Emiraten gemacht oder nicht gemacht wird. Und schliesslich findet
sich noch das Thema des Stadionumbaus (in zwei verschiedenen Artikeln!):
Scheint, als seien AS die einzigen, die eine riesen Eile haben, dass unser
Stadion umgebaut wird.
Diese kindische und unprofessionnelle Reaktion von AS auf
einen Entscheid des Klubs, der seine Gründe hat, zeigt einmal mehr, dass wir
(beispielsweise im Gegensatz zu Barcelona, das auf die häufig bedingungslose
Unterstützung von Sport und Mundo Deportivo zählen kann) keine uns freundlich
gesinnte Presse haben. Es kann an manchen Tagen den Anschein machen, dass diese
Blätter „madridistas“ sind. Aber sobald Real Madrid nicht in ihrem Sinne
handelt, oder sobald die Verkaufszahlen wieder einmal stagnieren und ihnen mit
einem erfundenen Skandal auf die Sprüngen geholfen werden soll, dann,
geschätzter Leser, zeigen sie ihr wahres Gesicht...
Von hier aus fordern
wir deshalb alle madridistas auf, diese Blätter zu boykottieren, im Twitter den
Hashtag #LasManosDeLaPrensaFueraDelMadrid
zu verwenden und sich im Stadion den
Rufen „Periodistas Terroristas“ und „Las manos de la prensa, fuera del Madrid!“
anzuschliessen. Lassen wir alle unsere Meinung über diese schändlichen
Destabilisierungsversuche wissen!
Hala Madrid!
Auch bei As arbeiten Menschen, und in einer Stadt und einem Land die eine so hohe Arbeitslosenrate hat, ist es dann doch fraglich ob es menschlich wäre durch so einen Boykott den Job von vielen unschuldigen Menschen zu riskieren
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