Samstag, 28. Dezember 2019

Brügge sehen und... SIEGEN!

Auch wenn die Ausgangslage in der Gruppe für uns schon klar war, so ging es für die Mannschaft doch noch darum, sich beim letzten Spiel mit einem Sieg für den Aufwand der mitgereisten Fans zu bedanken. Zudem sollten einige Spieler geschont werden – mit Blick auf die kommenden Auswärtsspiele bei Valencia und Barsa sicher keine schlechte Idee.
Durch diese Gegebenheiten nicht weniger motiviert, reisten 15 Madridistas nach Belgien, um dort in den Genuss von Bier und Fussball zu kommen. Belgisches Bier gehört nicht umsonst zu den besten weltweit. Doch dazu später mehr…

Nach einer kurzen Zugreise mit morgendlichem Bier und guten Gesprächen ging es von Bern nach Genf und von dort aus nach Brüssel. Ein tapferes Mitglied trat die Reise alleine an und nahm für die komplette Hinreise den Zug – Chapeau!
Nach kurzem Flug in Brüssel angekommen, wurde ordentlich Bier gekauft, um die erneute Zugreise auch mit Sicherheit überstehen zu können. Ein gewieftes Gruppenmitglied kaufte von der Gruppe unbeachtet noch ein bisschen Whiskey und etwas Cola, was gemischt ja ganz geniessbar sein soll. Auf der Hälfte der Zugreise wurde das eben genannte Gemisch unerwartet zur Degustation freigegeben und die Zugreise ging plötzlich wie im Eiltempo vorbei.
In Brügge angekommen – und nach kurzem Zwischenstop im Hotel – traf sich die Truppe aus Bern mit weiteren Madridistas in einer Bar. Es floss viel Leffe, es wurde geplaudert, und nicht wenige RM-Fans aus Madrid klopften uns auf die Schultern: Berna, ihr seid überall! In der Bar herrschte eine ausgelassene Stimmung und die trockenen, strapazierten Kehlen wurden fleissig mit Gerstensaft kuriert. 
Kurz nach dem Eindämmern verliessen wir die Bar und machten uns langsam auf den Weg zum Stadion, welches doch relativ weit ausserhalb der Stadt lag. Dies führte zu einem ausgedehnten Fussmarsch, auf welchem Laternen und Schilder mit Klebern verschönert wurden und der dunkle Nachthimmel in den Genuss von bengalischem Feuer kam. Die Polizei – Dein Freund und Helfer – machte für uns den Weg frei und sperrte ganze Haupstrassen. Hurra! Die Jungs aus Madrid sind da! 
Beim Stadion angekommen, ging es durch mehrere Sicherheitskontrollen hinein in den Gästesektor. Mit dabei: Folien und Spruchband für eine kleine Choreo. Nach dem Tifo in Istanbul nun also auch ein kleines in Brügge! «leyenda blanca» war zu lesen. Eine Hommage an unsere Geschichte, aber natürlich auch ein Seitenhieb auf die «leyenda negra» (wer sie nicht kennt, soll sie googeln). 
Die Partie begann und unsere Mannschaft hatte zu Beginn leichte Schwierigkeiten, welche dann mit Fortdauer des Spiels verschwanden. So konnte in der zweiten Halbzeit ein ungefährdeter Sieg eingefahren werden und wir, die Mitgereisten, wurden mit 3 Punkten belohnt. Im Auswärtssektor war die Stimmung gut und es wurde lautstark gesungen, was zwar einzelne Personen immer noch zu stören scheint und diese dazu bewegt, demonstrativ auf ihren Plätzen sitzen zu bleiben. Hier noch ein kleiner Tipp für Leute dieser uns etwas befremdlichen Spezies: in einem Fansektor wird gesungen und die Mannschaft unterstützt. Wer es lieber komfortabel und kuschlig mag, soll doch lieber zuhause bleiben oder sich nicht gleich in die ersten Reihen setzen, weiter oben hätte es jeweils ausreichend Platz. Wir sind ein Fanklub und leben einen aktiven Madridismo! Wir sagen nein zum langweiligen, überteuerten und bequemlichen modernen Fussball! 

Kurz vor Ende der Partie hatte eine Person auf der angrenzenden Seite des Gästesektors noch die glorreiche Idee, uns mit einer Katalanen-Fahne zu provozieren. Wir müssen ihr danken: Der Auswärtssektor wurde zum Tollhaus und wir feuerten unsere Mannschaft umso mehr an! 
Nach dem Schlusspfiff folgte ein uns schier endlos erscheinender Fussmarsch durch die Dunkelheit und ein eisiger Wind blies uns um die Gesichter. Glücklicherweise überstanden alle diesen Marsch – jedenfalls trafen wir uns alle am nächsten Mittag wieder zu einem letzten belgischen Bier! Bei einer gemütlichen Runde wurden noch einmal die Ereignisse des vergangenen Abends diskutiert, woraufhin wir dann wenig später zusammen nach Brüssel und in die Schweiz fuhren. Mit vielen neuen Eindrücken und bereits ein wenig Vorfreude auf die nächste Reise. Denn: nächster Halt Achtelfinale!
Berna Madridista – los de siempre! Hala Madrid!


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