Dass Real
Madrid in der Liga Neunter ist, ist ein Skandal, der zu deutlich hingenommen
wird. Dass Real Madrid gerade vier von fünf Champions League gewonnen hat, ist aber
ebenfalls ein Skandal. Ein viel grösserer. Ein viel mächtigerer. Und zu viele
Leute vergessen dies. Zu viele Aasgeier feiern frenetisch unser Tief und
versuchen verzweifelt, die Vorherrschaft Reals während der letzten fünf Jahren
vergessen zu machen. Denn so etwas hat noch niemand geschafft. Niemand.
Natürlich wollen wir mehr. Das Gewinnen liegt uns in den Genen. Warum diese Krise jetzt? Vielleicht,
weil diese Mannschaft Verstärkungen gebraucht hätte. Nicht nur aufgrund des
Weggangs von Cristiano Ronaldo – und damit seiner Tore und seines ansteckenden
Ehrgeizes – sondern auch weil eine etwas gesättigte und Titelverwöhnte
Mannschaft neue Anreize braucht. Und diese kommen durch Konkurrenz. Kein
Spieler Reals sollte sich als gesetzt betrachten. Und die Gesten, Worte und
Leistung von Spielern wie Ramos oder Marcelo („Ich hätte meine Auswechslung
nicht erwartet, das war so nicht besprochen“) lassen vermuten, dass einige
gerade das tun. Die Schuld ist aber auch weiter oben zu suchen. Hat sich die
Klubleitung zu fest auf den fragwürdigen Stadionausbau – der nicht EINEN
zusätzlichen Sitz schafft – konzentriert?
Lopetegui
ist ein guter Trainer. Die Spiele gegen Rom und Getafe waren hervorragend. Er
ist taktisch sehr gut. Doch er war der Aufgabe schliesslich nicht gewachsen. Ohne
Mut zur Reaktion hat er fast immer die gleichen spielen lassen, statt zu
versuchen, mit Überraschungen das Schiff wieder auf Kurs zu bringen. Er hat dies
nicht nur mit seinem Job, sondern auch mit seinem Lebenstraum bezahlt.
Madridista durch und durch, ist sein Ende bei RMCF bedauerlich.
Noch
bedauerlicher war das Spektakel im Camp Nou. Dass Jordi Alba meinte, dies sei
so schön wie eine Champions League zu gewinnen, zeigt aber die tiefen Komplexe
und der Neid des Erzrivalen. Sie können es einfach nicht verbergen. Fünf Leute
des Fanklubs waren im Camp Nou zugegen. Trotz dem unglaublich hohen Preis, den
Barcelona für den Auswärtssektor als Schikane festlegte, und der
Feindseligkeit, waren sie dort. Hut ab! Mehre Mitglieder sahen das Spiel in
Madrid, in der Bar von Toñin, dem wohl berühmtesten Real-Fan. Und rund 30 kamen
an das traditionelle Clásico-Essen, welches dieses Mal in der Galaxy Bar
stattfand. Dort gab es eine feine Paella, kühle Sangria und trotz des Spiels
gute Unterhaltungen. Wir danken allen für ihr Kommen!
Jetzt steht
das Auswärtsspiel in Pilsen an. Nicht weniger als 18 Leute von BM werden nach
Tschechien reisen. Das nennt man Liebe zum Klub! Die Saison ist noch lang,
Freunde. Wir bleiben bis zum Ende an Bord. HASTA EL FINAL, VAMOS REAL!
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